Vier Jugendliche im Alter zwischen 17 und 19 Jahren haben sich nach der Sprengung einer Telefonzelle in Wilstorf bei der Polizei gestellt. Ein Autofahrer hatte am 1. Januar beobachtet, wie die Telefonzelle an der Ecke Jägerstraße/Radickestraße explodierte, und die Polizei gerufen. Die Fahnder gehen davon aus, dass ihre Ermittlungen den Druck auf die vier Jugendlichen erhöht hatte, sich zu stellen.

Als einer der mutmaßlichen Täter bemerkte, dass die Polizei in seinem Umfeld fahndete, gab der 18-Jährige zu, dass er den Sprengsatz selbst gebaut und die Substanzen dafür in einem Baumarkt und einer Zoohandlung eingekauft habe. Seine beiden Freunde sollen den Sprengsatz schließlich in seinem Beisein gezündet haben. Eine weitere 18-Jährige soll nur Zeugin gewesen sein. Bei der anschließenden Durchsuchung fanden die Entschärfer des LKA weitere Sprengsätze sowie bereits zu Sprengmitteln gemischte Substanzen im Zimmer des 18-Jährigen. Da ein Transport zu gefährlich war, ließen die Beamten diese in einer Erdkuhle vor Ort kontrolliert explodieren. Außerdem stellten die Polizisten rund fünf Kilo Ammoniumnitrat sicher. Die Eltern des 18-Jährigen wussten offenbar nichts von seinen gefährlichen Machenschaften.

Bei den Jugendlichen handelt es sich um Schüler und einen Studenten. Sie sind bislang noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Die vier erwartet nun ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Die Tat wird als Verbrechen gewertet. Bei einer Verurteilung droht den Jugendlichen eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.