Hadi Teherani trifft Anja Hajduk

So weit sind Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) und Architekt Hadi Teherani in ihren Ansichten gar nicht auseinander. Beide fordern für Hamburg mehr bezahlbaren Wohnraum, wünschen sich die Vielfalt in den Quartieren und wollen mehr Grün in der HafenCity. Mit einem hätte die Senatorin wohl aber nicht gerechnet. Der Architekt forderte strengere Auflagen von der Politik für nachhaltiges Bauen. "Wir haben in Sachen Nachhaltigkeit Riesenfortschritte gemacht, aber es geht nur über die Regulierung. Die Politik muss noch härtere Regeln festschreiben, damit wir noch besser werden. Unsere Investoren tun alles, um bauen zu dürfen, wenn man die Marschrouten vorzeigt", sagte Teherani.

Fast ungläubig schaute Anja Hajduk, ob der Forderung, die sie da vernahm. Aber das ließ sich die Senatorin nicht zweimal sagen: "Ich nehme Sie beim Wort", sagte sie lachend. "Ich bin froh über dieses offene Wort. Manche sind viel skeptischer und haben sofort Angst vor Wettbewerbsnachteilen, statt so einen tiefen Glauben in die Innovation zu haben." Teherani: "Wenn es einen Rahmen gibt, gibt es auch keinen Nachteil, weil alle mit diesem Rahmen arbeiten müssen." Typisch für den Visionär: "Wichtig ist, dass Hamburg immer wieder an seinen Visionen arbeitet und Maßstäbe setzt." Dazu gehöre für ihn auch, "die Universität auf dem Kleinen Grasbrook durchzudenken".

Und wie sehen Hajduks und Teheranis Visionen für das Hamburg der Zukunft aus?

Anja Hajduk hat ein klares Bild vor Augen: "2020 soll man auf eine Stadt blicken können, die sich in ihrem Innern weiterentwickelt hat, die konsequenten Lärmschutz und eine Verbesserung der Lebensqualität betreibt. Wir werden einen Deckel über der Autobahn haben, dadurch auch neue Wohngebiete im Hamburger Westen, und wir werden weiter am Wasser wohnen in der HafenCity. Das ist eine gute Vision für mich."

Hadi Teherani schaut in Richtung Süden: "Hammerbrook hat großes Potenzial." Dennoch mahnt er an, nichts zu übereilen. Teherani: "Alles Schritt für Schritt".