Es bleibt frostig. Sturmtief "Daisy" bringt am Wochenende zwei bis vier Zentimeter Schnee und eiskalte Windböen. "Die minus zwei Grad am Sonntag fühlen sich durch den Windchill wie minus zehn Grad an", sagt Frank Böttcher, Leiter des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation.

Die Hamburger dürfen weiter auf ein Eisvergnügen hoffen: Seit Freitagmorgen ist die Eisdecke auf der Außenalster fast vollständig geschlossen. Auch die Elbe ist bereits zu 90 Prozent mit Eisschollen bedeckt. Die Hamburg Port Authority setzt drei Eisbrecher ein, um den Druck des Eises auf die Deiche zu verringern und die Schifffahrt sicherzustellen.

Bis zu sechs Zentimeter dick ist das Eis auf der Alster. So dick, dass die Alster Touristik GmbH (ATG) ihre Punschfahrten mit dem Alsterdampfer am Freitag eingestellt hat. "Das Eis an der Fahrrinne ist zehn Zentimeter dick. Wenn wir weiter brechen, machen wir unsere Schiffe kaputt", sagt Stefan Mager von der ATG. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Eis noch auf 20 Zentimeter Stärke anwächst, hat sich durch den anhaltenden Frost weiter erhöht: "Zu 70 Prozent kann ein Alstereisvergnügen stattfinden", sagt Frank Böttcher. Bis die Eisdecke dafür dick genug ist, wird es aber noch dauern. Die Temperaturen steigen etwas an - auf minus zwei bis null Grad. Nach wie vor gilt: "Wer auf die Alster geht, ist lebensmüde", sagt Volker Dumann, Sprecher der Umweltbehörde.

Während das Eis auf der Alster erwünscht ist, kämpft die Stadtreinigung weiter dagegen an. In der Nacht zum Freitag waren 120 Winterdienstfahrzeuge unterwegs und streuten 2500 Kilometer Hauptverkehrsstrecken und 800 km Verbindungsstraßen mit Salz ab. Sorge, dass das Streusalz ausgeht, hat Reinhard Fiedler von der Stadtreinigung nicht: "Wir haben noch genug." Verbraucher weichen zunehmend auf Kochsalz aus. Der Absatz von Tafelsalz sei stark angestiegen, sagt eine Sprecherin der Supermarktkette Edeka. Einige Geschäfte verkauften derzeit viermal so viel wie gewöhnlich. Auf öffentlichen Gehwegen ist der Einsatz von Tausalz in Hamburg aber verboten. Die Anlieger müssen selbst dafür sorgen, dass niemand ausrutschen kann - und dürfen nur Granulat, Split oder Sägespäne streuen.