Die Wirtschaftskrise setzt dem Hamburger Traditionsunternehmen und der Muttergesellschaft Praktiker zu. Jobabbau, aber keine Entlassungen.

Hamburg/Kirkel. Die Wirtschaftskrise hat der Baumarktkette Praktiker, zu der auch das Hamburger Traditionsunternehmen Max Bahr gehört, schwer zugesetzt. Konzernweit sanken die Erlöse 2009 um 6,2 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen gestern am Sitz der Gruppe im saarländischen Kirkel mit. Die Nachfrage sei vor allem im Ausland eingebrochen, insbesondere im krisengeschüttelten Osteuropa. So sank der Umsatz im internationalen Geschäft um 15,6 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro.

In Deutschland setzte der Konzern mit seinen Marken Praktiker und Max Bahr 2,62 Milliarden Euro um und schnitt damit 1,8 Prozent unter dem Vorjahr ab. Der Umsatz in den 77 deutschen Max-Bahr-Filialen lag bei 691 Millionen Euro, 1,7 Prozent weniger als 2008. "Seit Mitte des Jahres ist bei Max Bahr aber ein positiver Trend erkennbar", sagte Firmensprecher Harald Günter dem Abendblatt. So habe der Umsatz im vierten Quartal mit minus 0,9 Prozent nur noch knapp unter dem Vorjahreswert gelegen. Ein Grund dafür seien Sortimentsumstellungen und ein neuer Service im Badbereich, die sich allmählich bezahlt machten. Die endgültigen Umsatzzahlen und den vollständigen Jahresabschluss gibt der Konzern am 26. März bekannt.

Laut Praktiker-Vorstandschef Wolfgang Werner habe der Rückgang im Rahmen der Erwartungen gelegen. Die Gruppe hatte 2009 kräftig auf die Kostenbremse getreten und die Investitionen zurückgeschraubt. Die Zahl der Standorte blieb 2009 mit weltweit 439 nahezu stabil. In Deutschland betreibt Praktiker 335 Märkte und ist insbesondere in Ostdeutschland vertreten. Die Filialkette Max Bahr ist wiederum in Norddeutschland stark. Max Bahr beschäftigt bundesweit 3800 Mitarbeiter, 600 davon arbeiten in den zwölf Hamburger Filialen. Durch strukturelle Veränderungen seien auch einige Arbeitsplätze weggefallen, sagte Günter: "Entlassungen gab es aber keine."