Der Hamburger Bund für Umwelt und Naturschutz übt Kritik: “Die Untätigkeit unserer Politiker ist beschämend!“

Seit dem 1. Januar 2010 gelten neue, schärfere EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxide (NO2). Hamburg hält diese Werte nicht ein und verstößt damit seit dem Jahreswechsel gegen geltendes EU-Recht. Der Hamburger Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) übt deshalb deutliche Kritik: "Die Untätigkeit unserer Politiker ist beschämend! Seit mehr als fünf Jahren sind diese Grenzwerte bekannt, gehandelt wurde nicht", sagte BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch.

Stickoxide gelten als gesundheitsschädlich. Laut EU darf der Maximalwert im Jahresmittel 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft betragen. Hamburg überschreitet diesen Wert um bis zu 80 Prozent.

"Wir wissen um das Problem", sagte Volker Dumann, Sprecher der Umweltbehörde, dem Abendblatt. Deshalb werde die Umweltzone für Hamburg geprüft. In Kürze solle dazu das "modernste Gutachten der Republik" präsentiert werden. Ob eine Umweltzone eingeführt wird, stehe aber noch nicht fest. Die Behörde gehe nicht davon aus, von der EU wegen der Verzögerung belangt zu werden. Die EU wisse um die Bemühungen Hamburgs. So sei unter anderem der Luftreinhalteplan verschärft worden.