Buckelpiste

"Neue Schlaglöcher - der große Ärger", Hamburger Abendblatt, 29. Dezember

Die Weygandtstraße in Langenhorn ist durch das gesamte Flickwerk inzwischen zur Buckelpiste geworden. Breite, tiefe Risse - im Sommer mit Begleitgrün - durchziehen quer die Asphaltdecke. Neue Löcher tun sich auf ... Laut Fachamt Management des öffentlichen Raums, Abschnitt Straßenunterhaltung, stellt der Zustand der Straße keine Gefahr dar. Punkt! Seit Jahren erfährt das Bezirksamt Nord von kippelnden, teils hoch stehenden Gehwegplatten auf Fußwegen. Auch hier zeichnet sich ein Flickenteppich ab. Die Gehwegplatten sind alt, ausgespült und teils gerissen. Die Kantsteine abgesackt. Wer setzt die Prioritäten? Ist z. B. die HafenCity-Universität mit 66 Millionen Euro wichtiger als gefahrlose Fußwege/Straßen in unserer Stadt? Und wenn ein Bürger auf solch einem Fußweg stürzt, wie steht die Stadt dann zu den Schadenersatzansprüchen?

Gudrun Schuch, Hamburg

Investition

Leute, regt euch nicht auf! Unsere klugen Politiker investieren Steuergelder zwar nicht in die Sanierung von Straßen, Schulen und Kindergärten, sie investieren nicht in Bücherhallen, Lehrer, Erzieher oder Polizei, dafür aber großzügig und ohne nennenswerte Überprüfung in die Milliardenlöcher Elbphilharmonie und U 4, subventionieren die teuren Mieten in der HafenCity durch Anmietung von Räumlichkeiten für ein Ortsamt. Ach ja, und die Stadtbahn soll auch noch kommen - wahrlich, das Schulden-Wachstumsbeschleunigungsgesetz wird auch von "uns Ole" verantwortungsvoll mitgetragen.

Heide Jurczek, per E-Mail

Versagen

"Wirtschaftsforscher Straubhaar: Der Norden wächst zuerst", Hamburger Abendblatt, 28. Dezember

Wenn renommierte Volkswirte ein Wort wie "Immobilienblase" benutzen, dann muss die Frage gestellt werden, ob ihre theoretischen Vorstellungen in Ordnung sind. Mein kleiner Enkel hat gelegentlich eine Seifenschale benutzt und mit einem kleinen Ring schöne Seifenblasen in die Luft gesetzt. Eine Ausweitung des Immobilienmarkts erfolgt, wenn eine Notenbank ohne Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit eines Teils der Wirtschaft rücksichtslos und unangemessen Geldmengen produziert, die Banken gemeinsam mit Kreditversicherungen gefährliche Finanzprodukte produzieren und die Markttheoretiker der Volkswirtschaftslehre die Übersicht verlieren. Es gab keine "Blasen", sondern ein Versagen der Wirtschaftspolitik. Das Ergebnis war vorhersehbar - aber man hätte richtig hinsehen müssen.

Hermann Ladwig, per E-Mail

Zusammenhänge

"Guttenberg glaubt nicht an westliche Demokratie in Afghanistan", Hamburger Abendblatt, 28. Dezember

Wenn Margot Käßmann (Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Red.) erklärt, Kriege zögen immer Unrecht und Gewalt nach sich, dann sollte man ordnungshalber auch hinzufügen: Wegschauen auch. In den 30er- und 40er-Jahren haben gerade viele evangelische Geistliche weggeschaut; die dann folgende Katastrophe ist bekannt. Mir scheint, dass die Begabung für politische Zusammenhänge bei evangelischen Geistlichen bis heute nicht unbedingt gewachsen ist; wenn sie bloß bei ihren "Leisten" blieben.

Siegfried Meyn, per E-Mail

An das Hamburger Abendblatt, Brieffach 2110, 20350 Hamburg, E-Mail: briefe@abendblatt.de