Mit Statistiken lässt sich viel beweisen - und meistens auch das Gegenteil. Dennoch wäre es mehr als leichtfertig, jetzt Entwarnung zu geben, nur weil die Zahl linksextremistisch motivierter Straftaten in Hamburg eingebrochen ist. Der Blick aufs Ganze zeigt: Die Straftaten aus dem linken Spektrum steigen seit Jahren kontinuierlich an.

Was extremistisch ist und was nicht - das ist nicht zuletzt eine Frage der Definition. Ein Brandanschlag auf das Auto eines Senators wird als extremistisch eingestuft, weil er sich gegen einen Repräsentanten der demokratischen Grundordnung richtet. Der gleiche Brandsatz gegen den Wagen eines "Normalbürgers" geschleudert und zum Beispiel als Globalisierungskritik verbrämt ist "nur" linke Gewalt. So fragwürdig ist Statistik. Entscheidend ist: Die hohe Zahl politisch motivierter Straftaten von Links belegt, dass die Hemmschwelle gerade zum Einsatz von Gewalt gesunken ist. Hier und bei der erschreckend niedrigen Aufklärungsquote müssen Politik und Polizei ansetzen.