Thomas Böwer, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter in Hamburg, fordert als politische Konsequenz aus dem Urteil gegen den Dissidenten Liu Xiaobo vom Senat, die Städtepartnerschaft mit Shanghai vorübergehend ruhen zu lassen. "Hamburg sollte eine besondere Beziehung zu China nutzen und die Verbindung mit Shanghai auf Eis legen", sagte Böwer dem Abendblatt. "Solange Liu Xiaobo im Gefängnis ist, sollte die Partnerschaft suspendiert werden - notfalls elf Jahre."

Böwer war erst im Herbst mit einer Delegation der Bürgerschaft in China gewesen. Vom Senat fordert der Parlamentarier außerdem, "über das Engagement Hamburgs auf der jetzt beginnenden Expo 2010 nachzudenken". Das Urteil der chinesischen Richter sei ein Skandal.