Hat Hamburg zu lange weggeschaut? Dass die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen nach dem Angriff auf die Polizeiwache an der Lerchenstraße an sich gezogen hat, ist ein Alarmsignal für Hamburg. Offensichtlich hat sich - unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden und mitten in der Stadt - im Umfeld der Roten Flora und der Schanzenkrawalle etwas aufgebaut, das terroristischen Strukturen bereits sehr nahe kommt. Der Bundesanwalt spricht gar von der "Spitze der Eskalation linksterroristischer Gewalt".

Das klingt erschreckend. Nach all dem, was bereits in diesem Jahr auf der Schanze passiert ist, darf nicht länger jeweils auf die nächsten fliegenden Steine gewartet werden. Die Rote Flora ist längst ein Fremdkörper im aufblühenden Stadtteil. Ein Hort alternativer Kultur war sie wohl nie, sicher aber ist sie eine Brutstätte von Krawallen und Staatshass. Dies kann sich eine Stadt, die auch für die Sicherheit ihrer Bürger verantwortlich ist, nicht länger anschauen.