In Hamburg waren rund 59 Prozent der untersuchten Fahrzeuge vollständig mängelfrei, leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Hamburg. Die Autos auf Hamburgs Straßen sind erneut ein Stück sicherer geworden. Das ist die gute Nachricht, die der Regionalleiter des TÜV Nord, Axel Sprenger, gestern bei der Vorstellung des TÜV-Report 2010 verkündete. In Hamburg waren rund 59 Prozent der untersuchten Fahrzeuge vollständig mängelfrei, ein erneut leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ebenfalls positiv hob Sprenger die sinkende Zahl der Autos mit Mängeln hervor. Ein Viertel der Autos hatte geringe, knapp 16 Prozent allerdings auch erhebliche Mängel. Sie bekamen vom TÜV im ersten Anlauf keine neue Plakette und mussten zur Nachuntersuchung.

Am meisten hatten die Prüfer an der Beleuchtung und den Bremsanlagen zu bemängeln. "Besonders die Beleuchtung des Fahrzeugs ist in der dunklen Jahreszeit enorm wichtig", betonte Sprenger. Defekte oder falsch eingestellte Scheinwerfer seien ein großes Risiko. Die Probleme mit Achsen, Rädern und Reifen nahmen um einen Punkt auf 18 Prozent ab. "Besonders die Kombination verschiedener Mankos führt im Ernstfall zu einem großen Sicherheitsrisiko", sagte Sprenger.

Grundlage der Ergebnisse sind die Auswertungen der Hauptuntersuchungen vom 1. Juli 2008 bis zum 30. Juni 2009.

Hamburg ist mit den Ergebnissen offenbar eine Ausnahme, denn im Bundestrend sieht das Ergebnis des Reports anders aus: Hier stieg die Quote der Autos mit erheblichen Mängeln im zweiten Jahr in Folge auf mehr als 17 Prozent. Als Grund für den insgesamt positiven Trend in Hamburg vermutet Sprenger, dass die Menschen sich hier mehr um ihr Fahrzeug kümmern, auch oder besonders wegen der Wirtschaftskrise. "Das Auto bleibt eben auch in schwierigen Zeiten der Leute liebstes Kind", sagt der Sicherheits-Experte.

Für eine genaue Aussage darüber, wie sich die Abwrackprämie auf den allgemeinen Sicherheitsstand auswirkt, sei es aber noch zu früh, sagte Sprenger. "Wir gehen aber von einem positiven Effekt des Bonus aus, da drei Viertel der betroffenen neun bis zwanzig Jahre alten Fahrzeuge bislang sicherheitsrelevante Mängel aufwiesen."

Gewinner der bundesweiten Erhebung in den unterschiedlichen Altersklassen zwischen zwei und elf Jahren sind der Porsche 911, der VW Golf Plus und der Toyota RAV4.

"Die verkaufte Auflage des TÜV Reportes 2009 stieg um 20 Prozent und zeigt wie gut der Report für Gebrauchtwagenkäufer und Gebrauchtwagenverkäufer geeignet ist", sagt Hartmut Müller-Gerbes, Chefredakteur des Berichtes.

Der Bericht ist in Kooperation mit Autobild entstanden und ist ab heute für 3,90 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich. Für ihn wurden die Hauptuntersuchungen von bundesweit knapp 7,5 Millionen Autos ausgewertet. Die Ampelfarben von grün bis rot zeigen an, welcher Zustand von einem Fahrzeug erwartet werden kann. Darüber hinaus ist erkennbar, ob sich ein bestimmtes Auto im Laufe der Zeit zum Fall für die Werkstatt entwickelt oder sich problemlos fahren lässt.