Das heiße Thema "Jenfeld 23" wurde von der Tagesordnung der Bezirksversammlung Wandsbek genommen: In namentlicher Abstimmung entschieden die Abgeordneten von CDU, FDP und GAL gegen die SPD den Bebauungsplan nicht zu behandeln. Eigentlich hätte darüber angestimmt werden können. Der Bezirk entging damit einer Evozierung, mit der der Hamburger Senat das Thema an sich gezogen hätte.

Der Plan betrifft das Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld, die mit 720 Wohnungen und einem großen Stadtteilpark familiengerecht bebaut werden soll. Streitpunkt sind extrem hohe Erschließungskosten von 55 000 Euro (wir berichteten).

Die Hamburger Baubehörde hatte eine wesentlich niedrigere Summe erwartet; die bisher höchsten Erschließungskosten lagen mit 17 000 Euro in Allermöhe. Die im Bezirk Wandsbek oppositionelle SPD erwartet jetzt Aufklärung über die, wie sie meint, "schlampige Arbeit".

Ihr Bezirksabgeordneter Jan Balcke fragt: "Warum hat die Bezirksamtsleitung nicht rechtzeitig auf die dramatische Kostensteigerung in den bezirklichen Gremien hingewiesen, wie haben Baubehörde und Bezirksamt kommuniziert, welchen Stellenwert hat der Bebauungs-Plan für Senat und Bezirksamt?" Der Bezirk will jetzt das Thema mit der Baubehörde neu beraten.