Die Nordelbische Kirche weist Vorwürfe zurück, im Fall des suspendierten Pastors der evangelischen Gemeinde Alt-Rahlstedt zu spät an die Öffentlichkeit gegangen zu sein. Gegen den Pastor wird unter anderem wegen des Besitzes von Kinderpornografie ermittelt.

Noch im Juli, kurz nach der Warnung durch die Polizei und der anschließenden Versetzung des Pastors, hieß es offiziell, der Abschied des 46 Jahre alten Geistlichen aus der Gemeinde habe gesundheitliche Gründe.

Erst Mitte November, nachdem die Polizei die Befragung der Kinder abgeschlossen hatte, klärte die Kirchenleitung die Gemeinde auf. "Für uns war das Dilemma, dass wir sowohl die Persönlichkeitsrechte des Beschuldigten als auch die Ermittlungen schützen mussten", sagt Sprecher Thomas Kärst. "Solange diese laufen, gilt das Unschuldsprinzip."

Dennoch habe die Kirche angemessen reagiert, da sie den Pastor früh des Amtes entbunden und versetzt habe. Zu diesem Zeitpunkt wäre es fahrlässig gewesen, die Großgemeinde zu informieren, so die Kirche. "Das hätte insbesondere die Befragung der Kinder behindert."