Er galt als Maler, der den "Wind sichtbar machen konnte". Mehr als 2000 Schiffsporträts und Studien zu Meer und Wellen hat der Künstler Johannes Holst (1880 bis 1965) hinterlassen, für 15 000 und mehr Euro werden seine besten Bilder gehandelt, viele davon hängen in Museen.

Doch es gibt offensichtlich noch etliche Privathaushalte, die einen Original-Holst besitzen - aber nicht immer etwas von der Bedeutung ahnen: Das zeigte sich jetzt nach einem Abendblatt-Bericht über den Künstler und den Plan der Hamburger Galerie Deichstraße, ein erstes Werkverzeichnis von Holst zu erstellen. Es gab danach eine riesige Resonanz", berichtet Galerist Klaus Jørgensen. Erst kamen Anrufe aus der Region. Später dann E-Mails aus Süddeutschland, der Schweiz und Österreich. Mehr als 150 Besitzer eines Holst-Bildes meldeten sich, um es für das Werkverzeichnis fotografieren zu lassen. Manchmal ging es aber auch nur um einige Infos: Da war zum Beispiel eine junge Frau, die ein solches Bild geerbt und es im Keller stehen hatte. "Die wusste nicht, dass sie da 7000 Euro in der Hand hielt", so Jørgensen.

Oder da meldete sich ein Rechtsanwalt, der sich an ein Holst-Bild in seinem Büro erinnerte, das der Hausmeister leider vor Jahren auf dem Sperrmüll gebracht hatte - nichts ahnend, dass es ein Original und wohl 10 000 Euro wert war. Die weit überwiegende Mehrheit sei sich aber sehr wohl über den Wert und die Bedeutung der Bilder eines der bekanntesten deutschen Marinemalers bewusst, sagt der Galerist, der jetzt zum 130. Geburtstag des Künstlers im Herbst 2010 eine große Holst-Ausstellung plant. Informationen unter www.galerie-deichstrasse.com oder Telefon 36 51 51.