Religionsfreiheit

"Entsetzen und Jubel - Schweizer Minarett-Verbot spaltet Europa", Hamburger Abendblatt, 1. Dezember

Keine Freiheit ohne Grenzen. Dies gilt auch innerhalb der Religionsfreiheit. Es werden alle nur erdenklichen Rechte in Anspruch genommen. Die Pflichten sind Nebensache, und mit dem Deckmantel der Toleranz werden die Probleme nicht ernst genommen. Der Aufschrei gegen die Schweiz ist der falsche Weg und wird den Ängsten gegenüber der heimlichen Islamisierung nicht gerecht.

Klaus-Peter Müller, per E-Mail

Zweierlei Maß

Wie viele Kirchen (eventuell mit hohem Kirchturm) gibt es in islamischen Ländern, die sonntags noch die Glocken läuten dürfen? Es gibt dort christliche Gläubige, die müssen sich mit kleinen Räumen irgendwo zufriedengeben. Es ärgert mich, dass sich islamische Länder jetzt über das Minarett-Verbot aufregen. Sie messen da mit zweierlei Maß. Es geht in dieser Diskussion überhaupt nicht um Ausländerfeindlichkeit, sondern um gleiches Recht für alle, für Kirchen und für Frauen.

Gabriele Pietruska, Hamburg

Heuchelei

In der Schweiz gelingt es der Volkspartei (SVP), diffuse, aber nicht grundlose Ängste der Menschen für eine Mehrheit gegen den Bau von Minaretten zu mobilisieren und damit rechtspopulistische Parteien und Gruppierungen fern der Alpenrepublik in der EU in "Jubel" zu versetzen. Die Gutmenschen dort schütteln den Kopf, beschwören ihre Verfassung und damit die Religionsfreiheit, konstatieren das Ende der "Aufklärung".

Die Heuchler dagegen tun nur ganz beschämt, verweisen aber gleichzeitig auf die "integrationsunwilligen" muslimischen "Mitbürger", die das gar nicht sein wollten, und auf Bauvorschriften und Lärmschutzbestimmungen, die im Zweifel den Bau ungeliebter Moscheen verhindern könnten. Diverse politische Institutionen bis hin zur Uno wollen gar "die Rechtmäßigkeit der Volksabstimmung überprüfen lassen" - heuchlerisch und opportunistisch zugleich, wohl wissend, dass dies rechtlich und politisch nicht möglich ist und/oder ohne Folgen bliebe.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Spaltung Europas

Sie haben ganz richtig erkannt: Das Schweizer Minarett-Verbot spaltet Europa. Es spaltet aber nicht etwa die europäische Bevölkerung, sondern die Grenze zwischen Ablehnung und Zustimmung verläuft zwischen den Gutmenschen der links gelenkten Medien einerseits und der überwiegenden Mehrheit der christlich geprägten europäischen Bevölkerung andererseits.

Laurenz Löwe, per E-Mail

Keine Möglichkeit

Unsere Politiker wissen ganz genau, warum es in unserem Lande keine Möglichkeit der Volksabstimmung wie in der Schweiz gibt.

Harald Krafthöfer, Ahrensburg

Lokal in Borgfelde

"Das Herz von Borgfelde - eine Insel mitten in der Stadt", Hamburger Abendblatt, 30. November

Vielen Dank für den Bericht über diesen unbekannten Winkel Hamburgs. Ich habe mich besonders darüber gefreut, weil mein Urgroßvater J. H. Wilhelm A. Depmer an der Ecke Claus-Groth-Str./Malzweg um 1895 ein "Destillation & Club Local" geführt hat. Das schöne Haus ist leider im Krieg zerstört worden, wie ein Großteil von Borgfelde.

Gabriela Depmer-Ahner, per E-Mail

Diktatorisch

"Handelskammer verklagt Internet-Betreiber", Hamburger Abendblatt, 25. November

Ich habe mein Gewerbe ausschließlich wegen des diktatorischen Kammerzwangs Anfang 2009 abgemeldet. Wie ich immer wieder feststellen muss, war das nach jahrelangem Kampf die einzig richtige Entscheidung. Mit massiver staatlicher Gewalt wird die Monopolstellung der Kammern geschützt und die malträtierten Ausgebeuteten, die sich noch zu wehren wagen, werden offen verfolgt und bestraft. Pfui, Deutschland - das ist Mittelalter pur und jeder sogenannten Demokratie absolut unwürdig.

Albrecht Groß, per E-Mail

Erschüttert

",Karneval der Kulturen' gibt endgültig auf", Hamburger Abendblatt, 28./29. November

Es war ein Schock, diese Nachricht zu lesen. Kein buntes Treiben mehr in unserem Viertel. Ich bin erschüttert. Dass der Karneval der Kulturen nicht zur "Marke Hamburg" passen soll, ist mir unverständlich. Früher hieß es doch, Hamburg sei das Tor zur Welt. Da muss man anderen Kulturen doch offen gegenüberstehen.

Andreas Spodzieja, per E-Mail

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