Endlich

"Erstes Gericht erklärt den Soli für verfassungswidrig", Hamburger Abendblatt, 26. November

Fest steht, dass bei Abschaffung des Solidaritätszuschlags endlich einmal diejenigen etwas weniger Steuerlast tragen, die diesen Staat überwiegend finanzieren, und nicht durch unnütze Steuersenkungen wie z. B. die Absenkung des Umsatzsteuersatzes im Hotelgewerbe nur wenige begünstigt werden (wer will mir erzählen, dass die Hoteliers die Entlastung weitergeben?). Und der ganze Spaß kostet "nur" 12 Milliarden Euro, die vermutlich größtenteils gleich wieder in den Wirtschaftskreislauf gelangen.

Thomas Kreyer, per E-Mail

Neues Verständnis

"Massiver Jobabbau, aber alle Werke bleiben", Hamburger Abendblatt, 26. November

Gleichzeitig setzt General Motors offenbar weiterhin auf staatliche Finanzhilfen, der Staat wird also doppelt belastet: die arbeitslosen "abgebauten" 5000 Mitarbeiter und dann noch Subventionen an GM. Ich bekomme langsam ein völlig neues Verständnis von freier Marktwirtschaft: Wenn es nicht mehr läuft, ist der Unternehmer so frei, die Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit zu schicken und staatliche Finanzhilfen zu fordern, ansonsten lehnt er staatliche Eingriffe in den freien Markt strikt ab.

Michael Wolff, per E-Mail

Aussichtslos

"Kittner wendet Insolvenz ab", Abendblatt, 25. November

Trotzdem wird in diesem Land mit zweierlei Maß gemessen. Versuchen Sie als Unternehmer mit 25 Mitarbeitern einmal die Politik und die Banken zusammen an einen Tisch zu bekommen, mit dem Ergebnis, dass geholfen wird. Das ist aussichtslos. Fazit: Der Betrieb muss richtig groß sein, genauso wie die Managementfehler, dann wird geholfen.

Peter Meier, per E-Mail

Bedenklich

"Doping: Karriere-Ende für Pechstein", Abendblatt, 26. November

Das jetzt vorliegende Urteil im Fall Pechstein halte ich wegen der deutlich erkennbaren Grundhaltung "Erzeugung von Schuld durch Haft" für außerordentlich bedenklich. Nur zu schnell können sich aus einer solchen Einstellung wieder jede Menge "Hexenprozesse" entwickeln, bei denen Verdächtige "aus dem Verkehr gezogen" und ruiniert werden. Fragt sich: Wem nützt das? Und im konkreten Fall: Wem nützt es, wenn Claudia Pechstein nicht mehr an Eisschnelllauf-Wettbewerben teilnehmen darf?

Rolf Tonner, per E-Mail

Herr Rolfs

"Mönckebergs Brunnen-Akt in neuem Glanz", Hamburger Abendblatt, 25. November

Schön, dass die Figuren wieder da sind! In den 1950er- und frühen 60er-Jahren kam jede Woche ein Masseur zu meinen Eltern ins Haus, der einst als junger Mann für den männlichen Brunnenakt Modell gesessen hat. Seit damals nicke ich ihm immer zu und grüße ihn mit einem leisen: "Guten Tag, Herr Rolfs!"

Adriane Libor, per E-Mail

Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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