Waris Dirie führt ein ganz normales, aber auch anstrengendes Leben bis zu ihrem fünften Lebensjahr in der somalischen Wüste in Afrika. Mit fünf Jahren wird sie beschnitten, eine schreckliche Tradition, die bis heute noch in Teilen Afrikas und bei einigen Migrantenfamilien in Europa durchgeführt wird. Als sie mit 13 Jahren daraufhin mit einem Mann, der ihr Großvater sein könnte, zwangsverheiratet wird, flieht sie. Sie irrt tagelang in der Wüste umher. Sie erreicht aber wie durch ein Wunder die somalische Hauptstadt Mogadischu und wird bei der Familie ihrer Mutter aufgenommen. Die Familie verschafft ihr einen Job bei der somalischen Botschaft in London als Dienstmädchen. Als in Somalia der Bürgerkrieg beginnt, verlässt der Botschafter mit seiner Familie fluchtartig England, und Waris bleibt zurück. Sie lebt illegal in London. Ihr Glück: Sie trifft die lebhafte Marilyn, die ihr einen Job bei Mc Donald`s verschafft. Dort trifft sie den Starfotografen Donaldson und wird eines der erfolgreichsten Models der Welt. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erzählt sie einer Reporterin das lang gehütete Geheimnis ihrer Kindheit. Sie löst eine Welle von Mitgefühl und wird zur Uno-Botschafterin gegen weibliche Beschneidung ernannt.

Sie schreibt darüber 1998 ein Buch: "Wüstenblume". Ihre Geschichte wurde verfilmt und läuft derzeit in den Kinos. Der Regisseurin Sherry Hormann ist der Film wirklich gelungen, und mich hat der Film sehr berührt. Besonders das Darie-Zitat im Film blieb mir im Gedächtnis: "Als ich ein Kind war, sagte ich: .Ich will keine Frau sein! Warum, wenn es so schmerzhaft ist?' Darum lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, was es heißt, eine Frau zu sein." Bis heute kämpft die Waris-Dirie-Foundation gegen weibliche Beschneidung.

Zwischen 100 und 140 Millionen Frauen, auch ein Teil in Deutschland, haben diese grausame Tradition am eigenen Leib miterlebt. Diese Tradition muss gestoppt werden.