Sophie Laufer fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Arzthelferin Katja Stüwe

Schweinegrippe ist das Wort, das Katja Stüwe (35) eigentlich gar nicht mehr hören mag. Denn derzeit beschäftigt sich die Arzthelferin täglich von morgens bis abends mit dieser Krankheit. "In der Praxis, in der ich arbeite, rennen sie uns gerade regelrecht die Bude ein", sagt die junge Frau, die in Niendorf lebt und arbeitet.

"Das Telefon steht eigentlich gar nicht mehr still, und es ist zu den Sprechstunden voll wie selten." Katja Stüwe ärgert sich, dass die Leute - wie sie sagt - bei diesem Thema "so verrückt gemacht" werden. "Es ist doch eine Grippe, mehr nicht." Dabei würden so viele Menschen jedes Jahr an der saisonalen Influenza sterben. "Aber darüber spricht heute natürlich kein Mensch."

Auch in ihrer Freizeit werde sie immer wieder auf die Krankheit angesprochen. Freunde und Bekannte würden sie nach der Schweinegrippe fragen, sagt Katja Stüwe, während sie ihre zwei Hunde in der Mittagspause ausführt. "Viele denken, dass ich gute Einblicke habe." Doch die Gespräche blocke sie ab. "Ich muss schon den ganzen Tag in der Praxis Auskünfte geben. Da will ich nach Feierabend nicht auch noch an die Krankheit erinnert werden." Deshalb lese sie auch keine Artikel über die Grippe und vermeide es, Beiträge im Fernsehen zu schauen.

Auch impfen lassen will sich Katja Stüwe selbst nicht. "Ich bin gesund, was soll mir schon passieren?", sagt die alleinstehende Frau. Und will dann auch weiter. Die Hunde sollen noch ein bisschen toben, bis sie wieder zurück in die Praxis muss.