Stell dir vor, es ist Uni-Besetzung und keiner geht hin. Ganz so schlimm war es denn gestern doch nicht, wenn auch die Zahl der Besetzer des Hamburger Audimax überschaubar war: Einige Hundert am Vormittag, einige Dutzend am Nachmittag. Das zeugt nicht von großer Kampagnenfähigkeit.

Und dennoch: Uni-Leitung und Senat sollten den Protest ernst nehmen. Klammert man die üblichen Solidaritätsadressen aus, geht es um volle Lehranstalten, hohe Studiengebühren und die Uni-Reform. Aber Hochschule ist mehr als nur ein möglichst rascher Weg durchs Studium. Studiengebühren wurden erhoben, um die Lernbedingungen zu verbessern; Bachelor und Master unter anderem eingeführt, um die Bedürfnisse der Arbeitswelt im Studium darzustellen. Aber was bleibt? Trotz Gebühren ein Studium in überfüllten Hörsälen, verschult und durchgezogen im Akkordtempo. Das ist nicht im Interesse der Uni-Reformer.