Nachdem die letzte Baulücke an der Elbmeile in Neumühlen bebaut ist oder gerade bebaut wird, soll es nun in der zweiten Reihe weitergehen.

Hamburg. Auf dem sogenannten Sichel-Grundstück hinter dem gerade restaurierten Kaispeicher D plant die Aug. Prien Projektwicklung drei Neubauten. Unter anderem einen schmalen Turm mit Wohnungen, um den jetzt eine Diskussion entbrannt ist. "Es geht da um den Elbblick", so Altonas Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose. Hintergrund: Der gültige Bebauungsplan lässt auf dem Grundstück nur Gebäude mit einer maximalen Höhe von 28,5 Metern über Normalnull (NN) zu. Aug. Prien möchte aber knapp 60 Meter hoch bauen - so hoch wie das nahe Seniorenwohnheim Augustinum. "Letztlich wird der Elbblick dadurch erheblich weniger gestört, als wenn dort ein breiter Querriegel wie erlaubt entsteht", argumentiert Prien-Geschäftsführer Frank Holst.

Allerdings: Bei einer öffentlichen Anhörung äußerten einige Anwohner Bedenken. Und nach Information der Bezirksverwaltung könnte der Turm auch die Rickmers-Gruppe stören, die einige Hundert Meter entfernt auf dem Elbhang an der Rainvilleterrasse einen Reederei-Neubau plant. Zu dem Streit will sich das Unternehmen allerdings nicht äußern.

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Der Bezirk Altona will das Problem nun mit einem Bebauungsplanverfahren lösen. Einen entsprechenden Beschluss fasste jetzt der Stadtplanungsausschuss. "Wir werden dort mit drei Varianten in das Verfahren gehen - eine davon wird der Turm sein", sagte CDU-Fraktionschef Uwe Szczesny.

Für die Altonaer Bezirkspolitik ist es allerdings nicht die einzige Planung, die an der begehrten Elblage noch für Diskussionsstoff sorgt. So gibt es aktuell auch einen Architekten-Wettbewerb zu zwei alten Kühlhallen der Fischmarkt Altona GmbH, die direkt an der Kaikante stehen. Für die Wellblechhallen sollen neue Kühlhallen in zweiter Reihe gebaut werden. Damit wäre an der Elbe Platz für einen großen Neubau in attraktiver Lage.

Im Gespräch ist dort unter anderem ein Hotel. Aber auch bei diesem Projekt dürfte es um die Höhe gehen. Rund 17 Meter hoch sind die alten Hallen derzeit. "Und mehr sollen es auch nicht werden", so CDU-Politiker Szczesny.