Ein Kran hat das riesige Schneidrad des Tunnelbohrers V.E.R.A. aus dem Zielschacht am Anleger Jungfernstieg herausgehoben.

Hamburg. Halbzeit am Jungfernstieg: Durch 95.000 Kubikmeter Sand und Gestein hatte sich das Schneidrad des U-4-Tunnelbohrers Vera gefressen. 15 Monate lang war es fast pausenlos im Einsatz. Am Sonnabend verabschiedete sich der gigantische Erdwühler erst einmal in die Winterpause. Zuvor hatten die Ingenieure und Techniker eine anspruchsvolle Aufgabe zu meistern: Weil der Zielschacht am Jungfernstieg extrem eng gebaut ist, war die Bergung des 61 Tonnen schweren Schneidrads Millimeterarbeit.

Ein 600-Tonnen-Autokran hob das an dicken Stahltrossen befestigte "Riesenrad" aus dem 20 Meter tiefen Zielschacht heraus und legte ihn dann auf der U-4-Baustelle ab. Rund 150 Zuschauer verfolgten gespannt, wie der Kranführer das Gerät ganz langsam und vorsichtig zum Abladeplatz bugsierte. Um den Verkehr nicht zu behindern, wurde das 6,57 Meter breite Schneidrad erst gegen 22 Uhr per Schwertransporter vom Jungfernstieg zum U-4-Startschacht in der HafenCity transportiert - auch dabei zählte jeder Millimeter.

Einige verbliebene Teile der Tunnelbohrmaschine gelangen durch die fertige Röhre wieder zurück in die HafenCity oder werden - ebenso wie das Schneidrad - über Land transportiert. Anfang Januar, wenn der Bau der zweiten Röhre beginnt, muss die Maschine wieder einsatzfähig sein. Im September 2012 soll die U 4 in Betrieb gehen. (dah)