Die Jufa-Gruppe plant fast 300 Betten für Jugendliche und Familien. Ein möglicher Standort ist Wilhelmsburg.

Hamburg. Die Pläne der österreichischen Jufa-Gruppe sind eigentlich noch streng geheim - aber bereits ziemlich konkret. Es geht um eine Investition im "unteren zweistelligen Millionenbereich": Die Jufa will in Hamburg ein Jugend- und Familienhotel mit bis zu 300 Betten eröffnen.

Das bestätigte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Wendl auf Abendblatt-Anfrage: "Das Haus soll unter besonders umweltfreundlichen und innovativen Aspekten gebaut werden. Wir wollen gemeinsam mit den Gästen Energie sparen, ohne dabei den moralischen Zeigefinger zu erheben", sagt Wendl. Die Hansestadt setze sehr stark auf Ökologie, und das passe auch zur eigenen Firmenphilosophie, sagt Wendl.

Das Jufa Campus Futura in Bleiburg (Kärnten) - eine Hotel-Energie-Erlebniswelt - wurde vor Kurzem für den Österreichischen Klimaschutzpreis 2009 nominiert.

Das Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und betreibt in Österreich und Süddeutschland bereits 40 Häuser der Mittelklasse. Diese sind speziell auf Familienurlaub und Jugendgruppen zugeschnitten. Im Jahr 2008 konnte die Jufa-Gruppe rund 850 000 Übernachtungen verzeichnen.

In der vergangenen Woche war Wendl gemeinsam mit weiteren führenden Mitarbeitern in Hamburg, um mögliche Standorte zu prüfen und Gespräche mit der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) zu führen. Wendl: "Wir haben mehrere interessante Grundstücke zur Auswahl. Unser Zeitplan sieht vor, dass wir uns bis Anfang 2010 auf einen Standort festlegen und diesen dann entwickeln." Allerdings wolle er aus "taktischen Gründen" noch nicht verraten, welche Standorte in die engere Wahl kommen. Nur so viel: "Wir halten auch Lagen am Rande der Innenstadt für interessant. Wenn alles optimal läuft, können wir 2012 eröffnen", sagt Wendl.

Nach Abendblatt-Informationen soll eines der Grundstücke in Wilhelmsburg nahe dem Gelände der Internationalen Gartenschau Hamburg (IGS) 2013 sein. Die Hamburg Tourismus GmbH unterstützt die Pläne: "Insbesondere das ökologische Konzept und die Zielgruppe werden die Stadt bereichern", sagt HHT-Geschäftsführer Dietrich von Albedyll. Auch die HHT setzt auf Umweltfreundlichkeit. So versucht die HHT beispielsweise, die Hamburg-Besucher verstärkt für die Anreise mit der Bahn zu begeistern. Mit Erfolg: So wurden allein im Jahr 2008 mehr als 25 000 Urlaubspakete mit Bahnanreise verkauft. "Eine Erfolgsgeschichte, die wir mit starken Partnern wie der Stage Entertainment oder dem Miniatur Wunderland weiter ausbauen möchten", kündigt von Albedyll an.

Hamburger Sehenswürdigkeiten

Natürlich setzt Wendl bei den Hotelplänen als Kernzielgruppe auf österreichische Gäste. Die Nachbarn aus der Alpenrepublik gehören zu den besonders treuen Besuchern der Hansestadt und kamen von Januar bis August mit rund 105 000 Übernachtungen in Hotels und Pensionen auf Platz 2, knapp hinter den Schweizer Touristen (111 000).