Der Hamburger katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (68) würdigt den evangelischen Reformator Martin Luther (1483-1546).

Luthers Protest gegen den Ablasshandel habe eine kirchliche Praxis provoziert, bei der die Kirche Sicherheiten für das seelische Heil käuflich gemacht habe, schreibt Jaschke in der evangelischen Wochenzeitschrift "Die Nordelbische".

Luthers Thesen hätten seinerzeit ein kirchliches Leben getroffen, das vielfach veräußerlicht war. Verständige Theologen könnten in dem Protest gegen die damalige Ablass-praxis nichts wirklich Kirchentrennendes finden. Jaschke erinnert an die Gemeinsame Erklärung von Katholiken und Lutheranern zur einst kirchentrennenden Rechtfertigungslehre vor zehn Jahren. Theologen hätten die Erklärung schlechtgeredet, und Rom habe den Ablass wieder neu aus der Tasche gezogen. Der Ablass bedeute aber keine Vergebung der Sünden. Dies könne allein Gott.