Die Hündin Paula der Familie Ueberschär ist am 2. Oktober vom Grundstück der Familie entführt worden.

Hamburg. "Golden Retriever-Hündin entführt!", steht auf dem Plakat am Laternenpfahl im Papenkamp in Groß Flottbek. "Paula ist Teil unserer Familie mit drei Kindern. Sie wird uns vermissen, so wie wir sie vermissen. Bitte helfen Sie uns, Paula wiederzufinden." Vor drei Wochen hat Antonietta Ueberschär (37) mehr als 150 Zettel in der Gegend aufgehängt. Denn Hündin Paula ist am 2. Oktober vom Grundstück der Familie entführt worden (der Leser-Botschafter des Abendblatts berichtete). Und noch immer gibt es keine Spur von Paula.

Es ist, als ob ein Familienmitglied fehlt. Chiara (9), Julie (7) und Philip (3) hatten sich so sehr einen Hund gewünscht. Mit acht Wochen kam Paula zur Familie. "Philip ist mit ihr aufgewachsen", sagt Antonietta Ueberschär. Dessen Zuversicht, dass Paula wieder auftaucht, geht langsam in Trauer über. Wer Hunde hat, kennt dieses Gefühl der Leere. Dort, wo Paula eben noch lag - am liebsten vor der Haustür der Familie -, ist nichts mehr da. "Sie kam jeden Morgen zu mir hoch, um eine Scheibe Wurst zu bekommen", sagt Helga Luetkens (83). Sie wohnt über den Ueberschärs im ersten Stock. "Die war so lieb. Dass sie jetzt weg ist, ist unglaublich. Furchtbar."

Die Menschen aus dem Papenkamp kannten die Golden-Retriever-Hündin. Sie war fast immer draußen und häufig an einer langen Leine an der Haustür angebunden. Bis vor Kurzem war das Grundstück mit der imposanten weißen Villa noch Baustelle. Ein Tor gibt es noch nicht. Daher wurde Paula angebunden, als Antonietta Ueberschär am Freitag vor drei Wochen noch kurz zum Einkaufen ging. "Paula war ein so fröhlicher Hund. Alle in der Straße mochten sie", sagt Nachbarin Adriane Libor (70).

Vielleicht haben vermeintliche Tierschützer die Hundeleine durchgeschnitten, Paula mitgenommen und ihrer Familie entrissen, weil sie dachten, der Hund würde vernachlässigt werden? "In dieser Gegend regt man sich darüber auf, dass ein Hund stundenlang angeleint im Garten ist", sagt Frau Libor. Paula wollte aber draußen sein. "In der Wohnung jaulte sie", so Frau Libor. Sie hat Paula jeden Tag mit ihrer eigenen Australian-Shepherd-Hündin Lizzy zum einstündigen Spaziergang ausgeführt "Hunde sind wie Kinder. Lizzy und Paula waren dicke Kumpel. Ich habe sie sehr in mein Herz geschlossen und vermisse sie."

Eine Suchanzeige mit Paulas Chipnummer liegt bundesweit jeder Polizeidienststelle vor. Auch die Tierärztekammer Hamburg ist informiert. Dennoch: "Wir haben noch keine heiße Spur, ermitteln weiter", sagt Polizeisprecher Andreas Schöpflin.

Wer glaubt, Paula gesehen zu haben, kann sich an die Polizei oder an die Familie wenden - unter der Telefonnummer 0151/ 17 22 88 57.