Bahn frei für längere Züge zwischen Lüneburg und Hamburg: Die Deutsche Bahn (DB) hat jetzt grünes Licht gegeben für den Umbau der Bahnsteige an den Stationen Bardowick, Ashausen und Radbruch.

Die baufälligen, aktuell 240 Meter langen Bahnsteige sollen während umfassender Modernisierungsarbeiten nur noch auf 220 Meter statt wie geplant auf 170 Meter verkürzt werden. Damit erfüllt die Deutsche Bahn die baulichen Voraussetzungen dafür, dass dort ab Ende Dezember 2010 längere Bahnen mit sieben statt bisher fünf Wagen halten dürfen. So sollen die häufig überfüllten Pendlerzüge entlastet werden, sagte Kerstin Heinemann, Sprecherin der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG).

Bislang war, so Heinemann, nicht klar, ob die DB die Bahnsteige den neuen Anforderungen entsprechend umbauen würde. "Das werden wir definitiv so machen", sagte Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis nun aber dem Hamburger Abendblatt. Als die DB die neuen Bahnsteige mit nur 170 Metern Länge konzipiert hatte, habe es schlicht noch keine Planungen für das neue Nahverkehrskonzept unter dem Namen "Hanse-Netz" gegeben. Erst im Sommer hatten sich Hamburg, Bremen und die LNVG auf das Hanse-Netz verständigt - dadurch seien Korrekturen überhaupt erst notwendig geworden, so Meyer-Lovis.

Das Hanse-Netz, das Ende 2010 in Betrieb gehen soll, umfasst alle Nahverkehrslinien auf der Schiene zwischen Hamburg, Bremen und Uelzen. Unter anderem soll zwischen Bremen und Hamburg neben der bestehenden Express-Verbindung eine weitere durchgehende Metropol-Linie mit Halt an allen Stationen geschaffen, außerdem die Netz-Lücke zwischen Rotenburg und Tostedt geschlossen werden. Alle Stationen zwischen Bremen und Hamburg erhielten halbstündlich und stündlich schnelle Direktverbindungen in beide Metropolen.

Davon profitieren auch die drei Gemeinden Radbruch, Bardowick und Ashausen. Von den neuen Plänen der Deutschen Bahn zeigte sich der stellvertretende Verwaltungsleiter der Gemeinde Radbruch, Dirk Boks, erfreut. "Das ist ganz in unserem Sinne." Hätte die DB nicht eingelenkt, hätte das wohl nicht nur diesen Streckenabschnitt, sondern indirekt das gesamte Hanse-Netz-Konzept für das Streckendreieck Hamburg, Bremen und Uelzen gefährdet, sagte Heinemann.