Direkt am Flughafen liegt das 13 Hektar große Gebiet mit seltenen Libellenarten und Amphibien.

Hamburg. Hamburg hat sein 30. Naturschutzgebiet. Der Senat hat am Dienstag das Rothsteinsmoor in Langenhorn als schutzwürdig ausgewiesen. Damit sind insgesamt acht Prozent der hamburgischen Landesfläche als Naturschutzgebiet (NSG) anerkannt - bundesweit liegt Hamburg damit an der Spitze.

Das Rothsteinsmoor ist Rest einer ehemals großflächig zusammenhängenden Hochmoorlandschaft und liegt entlang der westlichen Landebahn des Flughafens Hamburg im Bezirk Nord. Der Bezirk wird auch über die Einhaltung des Schutzstatus wachen. Das 30. Hamburger Naturschutzgebiet ist neun Hektar groß. Das entspricht ungefähr der Fläche von 13 Fußballfeldern und zählt damit zu den kleinsten Naturschutzgebieten der Hansestadt.

Doch auf die Größe kommt es nicht an, sagte Umweltsenatorin Anja Hajduk bei der Vorstellung des Gebietes. "Wir sind in Hamburg ein Hotspot der Artenvielfalt", so die Senatorin. Dies treffe in besonderer Weise auch auf das Rothsteinsmoor zu: Rund 20 verschiedene Libellenarten finden sich hier, ebenso seltene Schmetterlinge und Amphibien. Das Rothsteinsmoor ist von Laubwald, kleineren Heideflächen und einer Sanddüne bedeckt. In den Gewässern und deren Uferbereichen haben sich zahlreiche gefährdete Arten angesiedelt. Unter anderem ist in dem Gebiet der Gagelstrauch zu finden, der auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten steht, ebenfalls die Glockenheide und das Silbergras. "Naturschutzgebiete sichern wichtige natürliche Ressourcen für kommende Generationen, garantieren gleichzeitig als grüne Oasen die Lebensqualität in unserer Stadt und prägen den einmaligen Charakter Hamburgs", sagte Hajduk.

Der Hamburger Naturschutzbund (Nabu) überreichte als Dank für das neue Naturschutzgebiet eine Torte an die Senatorin. Der Nabu hatte sich mehr als zehn Jahre für die Unterschutzstellung des Rothsteinsmoors starkgemacht. "Was lange währt, wird endlich gut", sagte Nabu-Vorsitzender Alexander Porschke. Der Nabu wird sich auch künftig um die Betreuung des Gebietes kümmern. Mit der Anerkennung als Naturschutzgebiet dürfen die Hamburger den Bereich nur noch von einer Aussichtsplattform besichtigen. Da es keine Wege gibt, ist das Betreten des Schutzgebietes untersagt. Der Nabu hat aber bereits angekündigt, geführte Touren durch das Rothsteinsmoor anzubieten.