Jens Meyer-Odewald fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Tim-Åke Pentz

Der junge Mann eilt über den Winterhuder Marktplatz, die HSV-Hymne "Hamburg, meine Perle!" auf den Lippen. "Einen Kaffee in Ehren", sagt Tim-Åke Pentz gut gelaunt, "kann keiner verwehren." Wohin des Weges? "Zur Schlachterei Hannelore Wolf in der Alsterdorfer Straße. Schinken kaufen." So wie als Buttje an der Hand seines Vaters praktiziere er es heute noch - von großem Appetit getrieben. Das sei ein Ritual, wenn er in Hamburg weile.

Was seltener passiert, seitdem der Wohnsitz Rostock ist. An der dortigen Universität ist der Politikwissenschaftler auf bestem Wege zur Promotion. Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Seite an Seite mit Juristen, Meeresbiologen und anderen Forschern in einer fachübergreifenden Fakultät. Thema: Maritime Systeme.

"Gibt viel zu tun", fährt Herr Pentz nach einem Schluck Milchkaffee fort. Am Sonntag geht von Fuhlsbüttel der Flug zu einer Fachkonferenz in Stockholm, drei Tage später steht eine Tagung in Berlin auf dem Programm. Dort, welch Trost, wohnt die Freundin.

"Zwei Gründe mehr, meine Geburtsstadt Hamburg mit allen Sinnen zu genießen." In Alsterdorf warten die Eltern, Schwester Tanja und Bruder Marc auf Schinken - und auf Neuigkeiten aus Rostock. Denn dort promovierte einst auch Åkes Großvater. "Und tschü-hüs!", ruft der junge Mann und eilt davon. Wieder mit diesem Liedchen auf den Lippen ...