Ein Äffchen mit Puschelohren turnte munter zwischen großen Gitterkörben auf einem Firmengelände an der Von-Bargen-Straße in Hamburg.

Hamburg. Weder mit Futter noch mit dem Kescher ließ sich das quirlige kleine Tier, kaum größer als ein Meerschweinchen, am Montagmorgen einfangen - auch die alarmierten Mitarbeiter des Tierschutzvereins gaben auf. Doch: "Als wir abends Essen von McDonald's in den Käfig legten, krabbelte das Äffchen sofort hinein", erzählt eine Mitarbeiterin der Textil-Recycling-Firma, die den Affen zunächst über Nacht mit nach Hause nahm. Sie habe überlegt ihn zu behalten, entschied sich aber dagegen. "Die Leute entsorgen allerlei in den Altkleidercontainern. Wir hatten auch schon mal einen Affenkadaver dazwischen."

Das Tierheim an der Süderstraße versorgt nun das etwa zwei- bis dreijährige Männchen. Es scheint Käfige zu mögen - und Menschenfrauen. Tierexperte Sven Bernhard vermutet, dass es aus privater Haltung stammt, ausgesetzt wurde. "Das Äffchen ist nicht verletzt und macht einen fitten Eindruck. Die nasse Kälte hätte es draußen aber bald umgebracht." Weißbüscheläffchen sind in Deutschland leicht und legal zu erwerben, ihre Art ist nicht bedroht. Aber von der Haltung zu Hause rät Sven Bernhard ab: "Die sind zwar zutraulich, aber so ein Affe lässt sich nicht erziehen. Er bleibt immer Wildtier."