Zugegeben, der Preisanstieg bei den Fahrkarten für Busse und Bahnen in Hamburg ist moderat. Im Schnitt 1,8 Prozent erscheinen nicht viel, fünf Cent mehr für einen Einzelfahrschein sind verkraftbar.

Zumal das Angebot des Verkehrsverbundes wirklich gut ist. Und dennoch ist der jährliche Reflex einer Preiserhöhung der falsche Schritt.

Wie hatte Hamburg gekämpft, "Europäische Umwelthauptstadt 2011" zu werden. Wie hatte man mit der Reduzierung von Schadstoffen argumentiert, Punkte gesammelt in den Bewertungskategorien Luftqualität, Verkehr und Klimawandel, sodass der Jury nichts blieb, als die exzellenten Umweltstandards in der Stadt zu loben. Aber: Umwelthauptstadt und Fahrpreiserhöhung - das passt nicht zusammen. Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind zuletzt erneut gefallen, die Mineralölpreise sogar um knapp 20 Prozent. Vertreten könnte Hamburg den erneuten Preisanstieg nur, wenn damit entscheidende Verbesserungen des Angebots einhergingen. Aber die sind so nicht in Sicht.