Flüsterasphalt, breite Bürgersteige, Radwege: Mit mehreren Hundert Millionen Euro wird das Areal verschönert.

Hamburg. Staubig-graue Gebäude, schmuddelige Ecken, eine unzumutbare Fahrbahn mit einer fiesen Metallschikane in der Mitte und Leerstand in den Läden - jahrelang dümpelte die Dammtorstraße vor sich hin. Verbreitete eher Schrecken als den Glanz, der der Hamburgischen Staatsoper angemessen wäre. Das wird sich jetzt - nach den Fehlplanungen früherer Jahre - ändern. Mehr als zehn neue oder sanierte Gebäude werden das Quartier zwischen Stephansplatz und dem Gänsemarkt zu einer 1-a-Lage aufwerten. Außerdem werden bis Weihnachten 2011 Fahrbahn, Gehwege und Verkehrsführung komplett umgestaltet und erneuert. Es entsteht der "Opernboulevard" mit bis zu zehn Meter breiten Trottoirs, Fahrradwegen und Zebrastreifen.

Statt der vier Fahrspuren wird es in Zukunft nur noch drei geben; zwei davon teilen sich Autos, Straßenbahn und Busse. "Intelligente Ampeln" sollen ein Verkehrschaos verhindern. "Die gesamte Straße erhält endlich einen großzügigen und attraktiven Boulevard-Charakter", sagt Bauunternehmer Frank Holst von der Firma Aug. Prien. Bei der Gestaltung von zwei Gebäuden hat Oberbaudirektor Jörn Walter Wert drauf gelegt, dass die Fassaden entsprechend Hamburger Tradition mit Backsteinelementen gestaltet werden. "Es wird die Straße in Hamburg, die sich am meisten verändert", sagt Architekt Florian Fischötter, der die beiden Gebäude entworfen hat. "Hier kann das Klein-Soho von Hamburg entstehen."

Mehrere Hundert Millionen Euro werden investiert. Und im Gegensatz zu ehemaligen Projekten sind diese längst aus dem Stadium der Luftschlösser heraus. Die ersten Gebäude sind bereits fertig: So entstand am "Entree" der Dammtorstraße, dem Stephansplatz, das HanseContor - ein Ensemble aus einem denkmalgeschützten Eckgebäude und einem fünfgeschossigen Büroneubau. Gegenüber wird die Alte Oberpostdirektion kernsaniert, dort entsteht das neue Hamburger Medical Center. Auch weitere Gebäude wie das Lattorf-Haus nahe dem Gänsemarkt sind fertig saniert. Im Dezember startet der Bau des Metropolis-Hauses neben der Staatsoper, das gegenüber liegende Gebäude wird abgerissen und durch ein modernes Bürogebäude, das Deloitte-Haus, ersetzt.

Bauherren und Eigentümer haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, einem Business Improvement District (BID). Sie kümmern sich um Gestaltung, Realisierung und Pflege der Straße.