Ein neuer Verein betreut das 352.000 Euro teure “Skate-Plateau“, das im nächsten Sommer fertig sein soll.

Hamburg. An den Landungsbrücken wird im kommenden Sommer Hamburgs schönste Anlage für Skateboarder gebaut. Und zwar auf dem Dach der U-Bahnstation Landungsbrücken. Für 352 000 Euro entsteht hier das "Skate-Plateau", eine 520 Quadratmeter große, bunte Betonfläche, ein kleiner Kiosk, Zuschauerbänke, Sanitär- und Serviceeinrichtungen. Eine kleine Mauer aus Stahl begrenzt die Bahn.

Statt illegal über Treppenstufen können die Skater dann über "multifunktionale" Blöcke aus Beton und Holz fahren. Das Geld dazu kommt vom Bezirk, der Baubehörde, von Sponsoren und aus dem Fonds "Wachsende Stadt". Den Skatern bietet sich ein traumhafter Blick über die Landungsbrücken, den Hafen und die Stadt. Die Aussichtsterrasse oberhalb des Daches vor der Jugendherberge Stintfang und der "Weinberg" bleiben erhalten. Die Anlage wird unterhalb des Weinbergs gebaut und soll der zentrale Punkt der Skater in Hamburg werden. Bisher sind die Hamburger Skater von etlichen Plätzen vertrieben worden, weil die Skateboards Treppenkanten und Geländer beschädigen. So mussten die Sportler vom Jungfernstieg und den Magellan-Terrassen in der HafenCity weichen.

Nun sollen die Landungsbrücken zum Magnet werden: Neben der schönen Aussicht zählen die leichte Erreichbarkeit und die Verbindung zu der Jugendherberge Stintfang zu den Pluspunkten. Der eigens gegründete Verein "Skate-Plateau" betreut die Anlage. Vereins-Chef Richie Löffler (34): "Wir werden auch Skating-Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene, Getränke und ein gesundes Menü zu zivilen Preisen anbieten. Skateboards werden auch an Nicht-Vereinsmitglieder verliehen.

Bezirkschef Markus Schreiber (SPD) sagt: "Einen besseren Ort als diesen, mit einem sensationellen Blick auf den Hamburger Hafen, kann es nicht geben." Man müsse sich freuen, wenn junge Leute diese sinnvolle und anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung ausüben.

Die Idee, auf dem Dach der U-Bahn-Station zu skaten, stammt aus der Skater-Szene selber. Im Bezirk ist jedoch ein Streit ausgebrochen, wer die Idee auf den Weg gebracht hat. Auf eine Mitteilung der bezirklichen CDU, sie habe sich "intensiv und mit Leidenschaft" um das Thema bemüht, reagierte GAL-Fraktionschef Michael Osterburg gallig. Er sagt: "Die GAL hat das Projekt zum Erfolg geführt; die CDU hat rein gar nichts dafür gemacht, die will sich jetzt nur mit fremden Federn schmücken. Das ist nur dumm!" Andy Grote, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: "Konstruktives kam nur von Rot-Grün."