Es war eher ein visualisierter Protest als eine Demo - gestern Vormittag äußerten etwa 20 Mitglieder der Initiative “Wir wollen lernen“ mit Plakaten und lautstarken Sprechchören ihren Ärger über das Hau-Ruck-Verfahren des schwarz-grünen Senats in Sachen Schulreform.

"Ich bin sehr entäuscht, dass Ole von Beust dieses undemokratische Verfahren zulässt - obwohl er weiß, dass es hauptsächlich seine Wählerschaft ist, die sich beschwert", sagte Ute Schürnpeck von der Initiative. Der vierfachen Muter aus Othmarschen und ihren Mitstreitern fehlt die wissenschaftliche Begründung für eine Verlängerung der Grundschulzeit - sie plädieren dafür, sie zunächst an Testschulen zu erproben. Harrsche Kritik gab es auch für die Abschaffung des Elternwahlrechts und die Tatsache, dass die Reform vor der letzten Bürgerschaftswahl nicht im Wahlprogramm der Grünen aufgeführt war. "Darüber haben wir Bürger also nie abgestimmt", sagt Schürnpeck. Viele Passanten äußerten Verständnis für die Protestler. "Es ist ein Skandal, was im Rathaus passiert", sagte Karsten Scholz, zweifacher Vater. "Obwohl die Finanzierung bis heute nicht steht, wird das Schulgesetz durchgepeitscht."