Vera Altrock fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Lehrerin Kristina Francke

Hamburg. Ein Coffeeshop am Rathausmarkt: Busse und die Müllabfuhr rattern vorbei, Handy-Gespräche kommen vom Nachbartisch: "Fast so wie auf dem Schulhof", findet Kristina Francke aus Bremerhaven, die als Lehrerin am Gymnasium Wesermünde arbeitet. Zusammen mit ihrem Mann Simon, der in einer Schweriner Anwaltskanzlei arbeitet, ist sie für einen Nachmittag in Hamburg, um neue Schulbücher zu kaufen. "Hier gibt es so gute Schulbuchzentren, und von Bremerhaven ist es ja nicht so weit zu fahren", sagt die 28-Jährige.

Lehrerin sei ihr Traumberuf, "aber ich bin ohne Illusionen in diesen Job gegangen", erzählt Kristina Francke. Gerade komme sie von einer einwöchigen Klassenfahrt mit einer achten Klasse. "Da gab es Handy-, Laptop- und MP3-Verbot. Nur Gesellschaftsspiele waren erlaubt." Und tatsächlich lief alles ganz ohne Stress ab. Nur ein Mädchen hatte Heimweh, aber nach dem ersten Abend war auch das überstanden. Die obligatorische Nachtwanderung gab es natürlich auch. "Niemand hat sich verlaufen. Ich zum Glück auch nicht", sagt die engagierte Lehrerin für Deutsch und Geschichte.

Im Moment seien Herbstferien in Schleswig-Holstein, aber der Unterricht müsse natürlich schon wieder vorbereitet werden. "Meine fünfte Klasse erwartet mich sehnsüchtig", sagt Kristina Francke, "und ich sie auch!" Einen Tag nimmt sich das Paar allerdings ganz frei: "In zwei Wochen feiern wir unseren zweiten Hochzeitstag, gehen essen und überlegen, wie wir möglichst bald wieder zusammen an einem Ort leben können."