Wo sonst gebetet wird, waren am Sonnabend Stellwände aufgestellt, die über den Alltag in der Imam-Ali-Moschee und über den Islam informierten.

Hamburg. Torsten Spandl aus Winterhude ist mit seinen drei Kindern zum Tag der offenen Moschee gekommen, weil "die drei so gerne Kirchen ansehen und auch mal eine andere Glaubensgemeinschaft kennenlernen sollen", sagt der 38-Jährige. Zusammen mit Sohn Jakob (6) versucht er sich im Rückwärtslesen. "Guck mal, die arabische Sprache liest man rückwärts", sagt Spandl und zeigt auf die fremden Schriftzeichen.

Auch Bärbel Bleese aus Marienthal ist das erste Mal in einer Moschee. "Die Schönheit des riesigen Gebetsteppichs und die Offenheit der Menschen faszinieren mich. Wenn alle Muslime so wären, hätten wir weniger Probleme", sagt Bleese. Der stellvertretende Imam der Moschee, Mohammad Kazem Shahabadi (36), lädt die Besucher ein wiederzukommen - nicht nur einmal im Jahr. "Unsere Moschee ist 365 Tage im Jahr für jeden offen", sagt Shahabadi.

So hält es auch die Centrum-Moschee im Stadtteil St. Georg. "Dieser Tag soll der Anfang sein für einen regelmäßigen Austausch", sagt Ahmet Yazici, stellvertretender Vorsitzender des Bündnisses der islamischen Gemeinden in Norddeutschland.

Die Besucher sollen den Eindruck gewinnen, dass die Muslime genauso seien wie sie, so Yazici. "Diese Begegnung am Tag der deutschen Einheit hilft, Vorbehalte abzubauen", sagt FDP-Sozialexpertin Martina Kaesbach, die zum ersten Mal dabei war.