Heute: Gwenda Goetze

Welch ein Glücksgefühl, jetzt mehr Zeit als an den stressigen Abi-Tagen am Gymnasium Altona zu haben. Freudig nimmt Gwenda Goetze die Einladung vorm Coffeeshop an der Ottenser Hauptstraße an. Schließlich ist bis zum abendlichen Tennismatch beim TC Rolandsmühle ausreichend Zeit zum Klönschnack. Das kann die 20-Jährige gut, wie Freunde am Tisch bestätigen.

Ihren lilafarbenen Hund Klausi hat Gwenda nicht dabei. Denn noch existiert dieses urige Viech nur auf dem Zeichenblock. "Ich liebe Formen, Farben, Figuren und Fantasie", sagt sie. Höchst kreativ erweckt sie das virtuelle Hündchen, aber auch andere Comicfiguren grafisch zum Leben. Womit das Berufsziel vorgezeichnet ist: Ab Februar möchte Gwenda Kommunikationsdesign studieren. "Und damit mein Hobby zum Beruf machen."

Voraussetzung für den Ausbildungsplatz ist eine Mappe, gefüllt mit Skizzen, Motiven, Ideen. Was nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet. Nach eineinhalb Jahren Aushilfsjob bei Fielmann arbeitet Gwenda derzeit auf 400-Euro-Basis in einer Boutique um die Ecke. Ein kurzes Hallo unterbricht das Gespräch. Es sind Mitglieder der Clique mit Anlaufpunkt in der Pinte "Blauer Peter" am Wochenende. Zwischen Job, Tennis und Kneipe will sie noch einen Krankenbesuch bei der älteren Schwester Janina machen.