Man mag ja darüber streiten, ob es sinnvoll ist, ein Ikea-Möbelhaus mitten ins Herz von Altona zu setzen. Doch diese Verbiegungs-Rhetorik, mit der Ikea-Gegner und ihre prominenten Unterstützer das Frappant-Gebäude plötzlich als erhaltenswert erkennen, verwundert.

Zwar haben in dem grauen Komplex viele Künstler günstige Ateliers gefunden, ein Abriss für Ikea wäre da ärgerlich für sie - doch das adelt diese 70er-Jahre-Waschbeton-Ästhetik doch nicht auf einmal zu einem städtebaulichen Vorzeigeprojekt. Es bleibt der hässliche Klotz einer Zeit, deren Architektur oft menschliche Maßstäbe vergessen hatte. Heute ist der Bau zudem beschmiert, beklebt und in den Seiteneingängen als Toilette missbraucht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es schon lange vor dem Ikea-Streit Konsens in Altona gewesen war, das Frappant müsse am besten komplett aus der Großen Bergstraße verschwinden. Und bei diesem Ziel sollte es auch bleiben. Unabhängig davon, ob dort einmal Möbel oder Lebensmittel verkauft werden.