“Die Patina von St. Pauli muss erhalten bleiben“, sagte Ole von Beust in seiner Grußbotschaft zum vierten Reeperbahn-Festival. Was die Politik machen kann, um den Kiez nicht zum geleckten Hochklasse-Viertel verkommen zu lassen, wird sich zeigen.

Das Reeperbahn-Festival jedenfalls machte auch dieses Jahr mit einem Besucherrekord deutlich, was die Patina, die Seele von St. Pauli, geprägt hat: Rock 'n' Roll. Oder um es mit dem Festival-Höhepunkt Deichkind zu sagen: "Krawall & Remmidemmi". Noch stimmt die Balance zwischen Amüsier- und Sexmeile, Theater und Kleinkunst, Klubs und Bars - halbwegs. Aber das Viertel ist unruhig und befürchtet zu Recht, zwischen Immobilien-Aufhübschung und Kommerz sein Gesicht zu verlieren. Das Reeperbahn-Festival begeisterte nun 150 Bands, 17 000 Besucher und 1000 Fachleute der Musikbranche. International. Viele von ihnen werden St. Pauli wieder besuchen wollen. Solange der Kiez noch Rock 'n' Roll ist.