Überbelichtet oder verwackelt - die schnell gemachten Fotos von der feierlichen Trauung taugen oft nicht so recht, um auch die Erbtante in den USA oder Freunden in Neuseeland im Nachhinein einen Eindruck von Zeremonie zu vermitteln.

Doch in Zeiten des Internets gäbe es da doch ganz andere Möglichkeiten, meinten nun Kommunalpolitiker im immer schon recht innovativen Bezirk Altona: Und daher beschloss die Bezirksversammlung jetzt, dass standesamtliche Trauungen in Altona künftig auch online verfolgt werden können. Hochzeit 2.0, wenn man so will. "Natürlich soll man demnächst nicht googeln können, wer so alles heiratet in Altona", sagt der Vorsitzende des Bezirksparlaments Andreas Grutzeck (CDU). Vielmehr soll das Reinschauen in Echtzeit nur mit entsprechendem Passwort möglich sein. Und selbstverständlich werde eine Freischaltung auch nur dann eingerichtet, wenn es das Brautpaar möchte. Dass das oft der Fall sein wird, davon ist Grutzeck überzeugt. Online-Trauungen gebe es bereits seit kurzer Zeit in Lüneburg. Grutzeck: "Und dort heiraten schon 70 Paare online."

Die Bezirksverwaltung will nun die Technik anschaffen - auch wenn es offensichtlich bei den Standesbeamten noch Vorbehalte gibt. "Da wird befürchtet, dass es sich auch eine Art Arbeitsüberwachung handelt, was es natürlich nicht ist", sagt Verwaltungschef Jürgen Warmke-Rose. Er setze nun auf klärende Gespräche, sodass die Altonaer Internet-Heirat noch vor Ende des Jahres quasi freigeschaltet ist. Allerdings nur in eine Richtung: "Interaktive Mitmach-Funktionen wird es nicht geben", sagt Grutzeck. Zum Heiraten müssen also weiter beide Brautleute ins Rathaus kommen. Selbst im modernen Altona.