Nicht gegen die Heidjer

"Streit ums Wasser"/"Wasser für Hamburg", Hamburger Abendblatt, 22. September

Wenn der niedersächsische Landkreis Harburg sich gegen eine Verlängerung des Vertrags zur Entnahme von Heidewasser für Hamburg starkmachen würde, wären wir als bekennende Genießer des schönen Heidewassers in unserer Leitung sehr traurig. Aber eine Mördergrube dürfte daraus den offenkundig stark geschundenen Heidjern im Herzen niemand graben! Wir haben auf Finkenwerder eine Regenwasseranlage konstruiert, um zu vermeiden, dass die Kostbarkeit Heidewasser auch noch zur Toilettenspülung und Gartenbewässerung herhalten muss. Die Anstrengungen im Hamburger Netz Trinkwasser zu sparen, waren augenscheinlich so erfolgreich, dass die Hamburger Wasserwerke inzwischen Überschüsse nach Lübeck exportieren können! Aber ich bitte Sie, das zu weiteren Lasten der Heidjer? Trägt denn Hamburg nicht auch Verantwortung für seine niedersächsischen Nachbarn?

Peter Matthies, per E-Mail

Nie etwas gefehlt

"Wenn andere Kinder spielen ..." Abendblatt, 21. September

Ich selbst bin 18 Jahre alt und bei zwei behinderten Elternteilen aufgewachsen. Mir hat es nie an etwas gefehlt, und wenn doch, war es notwendige Hilfe und Unterstützung für meine Eltern, die ich aber niemals ersetzen musste. Jedes Kind muss soziales Verhalten lernen und erkennen, dass es nicht allein auf der Welt ist, und auch ab und an im Haushalt helfen. Mal eine heruntergefallene Gabel aufzuheben ist noch keine Betreuung. Ich vermute, das hat jedes Kind schon mal für seine Eltern oder andere Angehörige gemacht. Ich glaube, dass dieser Artikel ein falsches Bild auf Familien werfen könnte, in denen ein oder zwei Elternteile behindert sind. Ich fand es niemals "ungerecht, dass meine Mutter und mein Vater krank sind". Meine Eltern haben mir Sicherheit und Geborgenheit vermittelt, sie haben mich immer ernst genommen und viel mit mir gespielt.

Saskia Schulze, per E-Mail

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