Jens Meyer-Odewald fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Gitarrist Gorka Morales

Sommerfinale in Ottensen: Schlangen vor den Eistheken, bestens besetzte Bistros, bunte Kommunikation, Straßenmusiker - und mittendrin ein junger Mann mit Wollmütze. "Logo, gerne", entgegnet Gorka Morales auf die Frage nach einem Galao vorm Café Mar y Sol.

Das Gesprächsthema ist noch schneller da als der Milchkaffee. "Wer Hamburg bei einem solchen Wetter Tschüs sagt, hat das Glück auf seiner Seite", sagt Gorka. Gemeinsam mit vier Kollegen der Band Nihiling (Post Progressive Rock) geht der Sänger und Gitarrist jetzt auf Tournee. 13 Konzerte stehen auf dem Programm. Die Ouvertüre steigt morgen in Augsburg; Ausklang ist am 10. Oktober in Potsdam.

Nach dem nächsten Schluck wird der gebürtige Baske und bekennende Altonaer ernster: "Durch Musik habe ich in meinem Leben die Kurve gekriegt." Die Sache ist kurz erzählt: Mit 16 Jahren flog Gorka von der Schule. Zwei Jahre Suche nach sinnvollen Zielen, Irrwege inklusive, dann eröffnete die Notenwelt Perspektiven. Mittlerweile hat sich Morales einen Namen gemacht. "Vielleicht wird ja noch mehr draus", sagt er und eilt zur Schlussprobe ins Studio nach Bahrenfeld.