Die Bergung des Riesenfindlings im Oktober 1999 war ein öffentliches Schauspiel in zwei Akten. Am 18. Oktober hatten Taucher um acht Uhr morgens Stahlseile um den imposanten Brocken geschlungen.

Der Schwimmkran "Taklift 4", der eine Tragkraft von 1300 Tonnen hat, ging in Position. Der Plan: Der 217 Tonnen schwere Stein sollte gehoben und etwa 400 Meter weiter stromabwärts an Land gesetzt werden. Hunderte Schaulustige verfolgten das Spektakel vom Strand aus. Um zehn Uhr wurde es spannend. Das Seilschlingnetz war ausgelegt, die für die Bergung nötige Flut war da. Ganz langsam tauchte der Koloss aus dem Wasser auf. Doch 120 Sekunden später war alles vorbei. Der "Alte Schwede" glitt aus den Stahlseilen und verschwand in einer Wasserfontäne wieder in der Elbe.

Am 23. Oktober beginnt um elf Uhr morgens Versuch Nummer zwei. Etwa 150 000 Mark hatte die Panne fünf Tage zuvor gekostet, die neue Aktion schlägt mit rund 200 000 Mark zu Buche. Um 16 Uhr sind die Trossen um den Stein montiert. Atemlose Spannung. Um 16.16 Uhr bricht der Findling durch die Wasseroberfläche. Die Zuschauer am Strand jubeln. "Taklift 4" setzt sich in Bewegung. Um 16.51 Uhr dreht sich der Kran dem Ufer zu. Ruhig baumelt der gewaltige Stein in seinem Stahlkorsett. "Langsam schwebt der Findling von der Größe eines Lastwagens über dem Elbstrand und zwischen den Menschenmassen hindurch", schreibt das Abendblatt. "Dann, um 17.14 Uhr, setzt er auf dem Sand auf. 17.19 Uhr, der Kran hupt einmal lang. Die Aktion Findling ist erfolgreich abgeschlossen."