S: Schieblade

Mit Vergnügen lese ich täglich die alten Hamburger Ausdrücke. Sie erwecken viele Erinnerungen an meine Jugendzeit. Kennen Sie die Schieblade für die Schublade oder die Schiebkarre für die Schubkarre?

Mit freundlichem Gruß

Ingeborg Stübing

Anm.: Ja, kenne ich, und ich habe die Begriffe mein Leben lang nie anders gebraucht. Offenbar reichen manchmal 68 Jahre nicht aus, um ganz im Hochdeutschen anzukommen.

Peter Schmachthagen

S: Schnappenlappen

Hallo, liebe Mitarbeiter der Abteilung "Hamburgisch"! Mein Vater benutzte für das Taschentuch immer den Ausdruck Schnappenlappen . Leider ist mir nicht bekannt, ob dies ein typisch Hamburger od. norddeutscher Ausdruck ist oder ob es sich um eine eigene Kreation meines Vaters handelte.

Viele liebe Grüße

Ingrid Harder, Neu Wulmstorf

Anm.: Die Bezeichnung klingt recht anschaulich, scheint aber wissenschaftlich so nicht erfasst zu sein. Der Snapp ist der Nasenschleim od. der Rotz, das Adj. snappich bedeutet unsauber, verrotzt, eine Snappnees ist eine Rotznase, ein Snappenlicker ein Rotzbengel, snapprottich heißt vorlaut od. naseweis, und für ein Taschentuch sagten wir als Jungen immer Rotzlappen - im Interesse der sprachlichen Aufklärung sei uns die etwas unappetitliche Ausdrucksweise in dieser Anmerkung nachgesehen.

Sie können das Buch "Sprechen Sie Hamburgisch?" (erscheint im Herbst) vorbestellen unter: www.abendblatt.de/shop oder unter (040) 347-265 66. Anregungen und Ergänzungen an briefe@abendblatt.de