Der Umbau der “Europa“ begann, noch bevor das Schiff im Dock 10 von Blohm + Voss ankam. Während am Kreuzfahrt-Terminal die letzten Passagiere von Bord gingen, begannen Besatzungsmitglieder und Mitarbeiter von Einrichtungsfirmen bereits, die Suiten auszuräumen.

Sämtliche Polstermöbel, Teppichböden, Schränke, Lampen und Betten wurden in Lagerräume, Werkstätten oder in Abfallcontainer gebracht. "Und wohin mit den Bügeln?", fragte eine Mitarbeiterin. Ulrike Rettig, auf der "Europa" verantwortlich für die Betreuung der Kabinen, sagte es ihr. Ohne in Listen zu schauen, wies sie die 49 Mitarbeiter ein, deren Aufgabe es war, die Kabinen auszuräumen.

Denn während der Werftliegezeit sollte möglichst gleich mit dem Ausbau der 188 Suiten begonnen werden, die komplett neu ausgestattet werden und ein neues Design erhalten. Auch die Teppiche in den Fluren werden ausgetauscht und das bordeigene Fernsehstudio modernisiert. Darüber hinaus erledigen Werftmitarbeiter Wartungsarbeiten an den Antriebsgondeln sowie Ankerketten und bauen weitere Tanks ein. Diejenigen Gäste, die am 21. September die Rundfahrt durch den Hamburger Hafen anlässlich des zehnten "Schiffsgeburtstags" miterleben, werden einige Bereiche des Schiffes nicht wiedererkennen.

Während die Vorbereitungsarbeiten liefen, steuerten Kapitän Friedrich Jan Akkermann, der Erste Offizier Alexander Sokacic, beraten von Hafenlotse Horst Bremer, das Schiff die dreiviertel Seemeile vom Kreuzfahrt-Terminal bis vor das Werftgelände. Dabei machte das Schiff fünf Knoten Fahrt, musste kurz vor dem Dock auf zwei Knoten verlangsamen. Und das alles ohne Schlepperhilfe. Es war kein einfaches Manöver. Kapitän Akkermann: "Wir fuhren mit dem Ebbstrom, da muss man bei den hier herrschenden Strömungsverhältnissen sehr aufpassen." Um 10.25 Uhr war das Dock erreicht, 15 Minuten später die endgültige Position. Geschafft. Die "Europa" bleibt noch bis zum 21. September im Dock.