Total verdrängt

"DGB prophezeit soziale Kälte", Hamburger Abendblatt, 7. September

Alle Jahre wieder... möchte man fast sagen. Vor jeder bedeutsamen Wahl kommt die Warnung des DGB vor sozialen Einschnitten, sollte der Bürger nicht SPD wählen. Was würden die Gewerkschaften wohl sagen, würden zum Beispiel die Kirchen vor sozialen Einschnitten gerade bei einem Wahlsieg der SPD warnen?

Dabei wäre doch diese Warnung sehr berechtigt. Die größten und härtesten sozialen Einschnitte seit Bestehen der Bundesrepublik gab es bekanntlich durch die SPD-geführte Regierung Schröder. Das haben die Genossen total verdrängt. Und die Gewerkschaften haben bei diesem Sozialabbau kräftig mitgeholfen. Das haben sie auch total vergessen. Der Wähler aber vielleicht nicht!

Michael Kerner, Norderstedt

Kompletter Umbau

"Abwrackprämie nützt auch dem Umweltschutz", Hamburger Abendblatt, 7. September

Der Erfolg der Abwrackprämie mit dem Ziel der Verringerung der Abgase ist leider nicht ganz zu Ende gedacht. Natürlich ist dies lobenswert, noch besser wäre allerdings, den Kraftstoff gar nicht erst zu verbrennen. Dazu bedarf es jedoch eines kompletten Umbaus unserer gesamten Lebens- und Arbeitsbedingungen. Also keine weitere Zersiedelung mehr, sondern Rückkehr zu lokalen, kleinräumigen Einheiten mit kurzen Wegen, die entweder per Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden können. Das Auto und die endlose Welle der Lkw ist mit Sicherheit die schlechteste aller Lösungen!

Walter Spremberg, per E-Mail

Wirtschaftlicher Unfug

"Hamburgs grüner Strom ist da", Abendblatt, 8. September

Es ist doch völlig unsinnig, zu glauben, man könnte aus dem Verbundnetz nur "grünen" Strom beziehen. Dazu bräuchte man ein eigenes Leitungsnetz, was natürlich wirtschaftlicher Unfug wäre; allerdings könnten die Abnehmer dann feststellen, dass es ohne Wind keinen Strom gibt. Ich wünsche mir, den Strom ausschließlich von französischen Atomkraftwerken zu beziehen und natürlich auch gleich viel zu bezahlen wie die Franzosen.

Gernot Körber, Hamburg

Kontraproduktiv

"Schwere Vorwürfe gegen die Bahn", Hamburger Abendblatt, 5./6. September

Als Benutzer des Autozuges habe ich wiederholt beobachtet, dass sich die flachen Rungenwagen der DB während der Überfahrt mit beladenen Lkw und deren Anhänger aufschaukeln und einen gefährlichen Schlingerkurs einnehmen. Hier passen Geschwindigkeit und Transportmittel nicht zueinander; ein an der Küste ständiger Wind begünstigt das Unfallrisiko.

Günther Fröhlich , Oldenburg i. H.

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