Die in die Kritik geratene Carola Ensslen (SPD) lässt alle Ämter ruhen. Der SPD-Kreisvorstand Eimsbüttel will ein Parteiordnungsverfahren einleiten.

Hamburg. Die Vorsitzende des SPD-Distrikts Eimsbüttel-Nord hatte der "Welt" gesagt, sie werde ihre Erststimme nicht dem SPD-Bundestags-Direktkandidaten Danial Ilkhanipour, sondern seinem CDU-Konkurrenten Rüdiger Kruse geben. In der SPD Eimsbüttel tobt seit Monaten ein heftiger Streit, weil Ilkhanipour mit sehr robusten Methoden dem bisherigen Eimsbüttler SPD-Bundestagsabgeordneten Niels Annen die Kandidatur abgerungen hatte.

"Die Äußerungen von Carola Ensslen haben diesen Schritt notwendig gemacht", sagte der Eimsbüttler SPD-Kreisvorsitzende Milan Pein. "Das war eine Grenzüberschreitung, die eine Partei im Wahlkampf nicht dulden kann." Ensslen selbst hat in einer Erklärung um Entschuldigung gebeten. "Ich verstehe und akzeptiere die Entscheidung des Kreisvorstandes", schrieb Ensslen. Sie hätte die Äußerungen über Ilkhanipour "im festen Glauben an ihre Vertraulichkeit gemacht". Es sei ein "Fehler gewesen, sich in dieser Form zu äußern". Mit der Einleitung des Parteiordnungsverfahrens kam die SPD Eimsbüttel einem entsprechenden Schritt des SPD-Landesvorstandes zuvor.