Jens Meyer-Odewald fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Sprachschülerin Nino Berishvili

Nach vier Stunden intensiven Unterrichts bitte einen Milchkaffee - open air genossen am Valentinskamp. "Es geht erstklassig voran", sagt Nino Berishvili. In bestem Deutsch: 25 Wochenstunden in einer Sprachschule am Dammtor tragen Früchte. Ziel ist ein Zertifikat des Goethe-Instituts. Damit, so hofft die junge Georgierin, kann der Traum von einer Ausbildung in Bürokommunikation realisiert werden.

Viel Zeit zum "Cafetisieren" bleibt nicht: In der Gastfamilie in Othmarschen warten zwei Kinder auf ihre Betreuerin. "Ich habe dort vor drei Jahren als Au-pair gestartet und genieße die Geborgenheit", fährt Nino fort.

Ohnehin nimmt die Familie hohen Stellenwert in ihrem Leben ein. Gut, dass Zwillingsbruder Irakli vor den Toren Hamburgs wohnt. Bei ihm wurde am Wochenende Ninos 24. Geburtstag gefeiert: mit Freunden aus aller Welt, Khatschapuri (Teigfladen mit Käse und Ei) und sehr viel Frohsinn. "Mein größter Wunsch", verrät sie beim Abschied, "ist die Genesung meiner Mutter Lali in Zugdidi." Nach deren Schlaganfall gehe es allmählich aufwärts.