Bürgerpflichten

"Jeder zweite Deutsche weiß nicht, wann Bundestagswahl ist", Hamburger Abendblatt, 20. August

Es ist schon erschreckend: Immer weniger Bürger gehen nicht zur Wahl und lehnen die politischen Machtdarstellungen durch Stimmenthaltung ab. Unsere Volksvertreter haben es nicht geschafft, Werte wie Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Wahrheitsliebe und Rücksicht gegenüber uns Bürgern und der Natur zu erlangen. Leider ist unsere Gesellschaft darauf aufgebaut, Macht auszudehnen und sich gegenseitig zu bekämpfen, und unsere Wirtschaftsordnung beruht auf dem Prinzip Konkurrenz und schürt Neid und Verlustangst. Jede Demokratie ist so lebendig wie das Bewusstsein der Bürger. Insofern sind Bürgerrechte immer auch Bürgerpflichten, um Dinge zu ändern.

Peter Groth, per E-Mail

Erfahrungen

"Die Senatsliste: Hamburg prüft 250 neue Tempo-30-Zonen", Hamburger Abendblatt, 18. August

Und es muss noch einmal gesagt werden: Wenn das Straßenbild in einer Tempo-30-Zone nicht automatisch dazu zwingt, maximal 30 km/h zu fahren, bringt auch das größte aufgestellte Schild nichts. Das weiß ich als Anwohner einer solchen. Die Polizei kann nicht ständig kontrollieren, und automatische Radaranlagen sind zu teuer.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Schikane

Als Bewohner des angrenzenden niedersächsischen Seevetal (Ortsteil Fleestedt) an Hamburg-Sinstorf halte ich es für begrüßenswert, dass man dort, wo es notwendig ist, 30er-Zonen einführt. Leider gibt es aber auch an Schikane grenzende Reglungen so wie bei uns im Ort die Straße Jesdal. Auf mindestens 80 Prozent der ca. 1000 Meter liegt diese separat und ist keine Wohnstraße. Für Hamburg ist Ähnliches auch nicht gerade etwas Neues. Fährt man von Meckelfeld (Seevetal) nach Hamburg-Rönneburg und weiter, so begibt man sich ab Ortsschild Hamburg ebenfalls in eine 30er-Zone, durchgehend bis zur Winsener Straße in Hamburg-Wilstorf. Man will dort den Durchgangsverkehr "vermiesen". Ungeachtet dessen wird auch in den Hamburger Straßenplänen diese Verbindung dort unter Hauptstraßen geführt.

W. Halisch, per E-Mail

Abbauen

Nicht nur um die Einführung von Tempo 30 sollte man diskutieren, sondern auch um die Abschaffung bzw. Reduzierung unnötiger Zonen. Welcher Autofahrer ärgert sich nicht über sinnlose Beschränkungen wie zum Beispiel vor Schulen an Werktagen bis 22 Uhr.

Peter Wehde, Hamburg

Kontrolle

Kommentar "Keine Angst vor Tempo 30", Abendblatt, 18. August

Der Autor hat vollkommen recht, wenn er schreibt, dass eine konsequente Geschwindigkeitsreduzierung Sinn hat. Allerdings ist für die Konsequenz auch eine Überwachung/Kontrolle in Tempo-30-Zonen unbedingt erforderlich. Andernfalls hat die Geschwindigkeitsreduzierung keinen Sinn. Der Ohlsdorfer Friedhof ist eine Tempo-30-Zone, an die sich die meisten Autofahrer nicht halten. Im Gegenteil, teilweise werden die Straßen als Rennstrecken genutzt. Klein Borstel: Der Stadtteil ist ebenfalls flächendeckend seit Jahren eine Tempo-30-Zone. Aufgrund fehlender Überwachung wird auch hier von Anliegern und Ortsfremden das geforderte Tempolimit nicht eingehalten.

Harald Nies, Hamburg

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