Vera Altrock fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Jan Abele aus Winterhude

"Eigentlich wollte ich ja nie aus Hamburg weggehen", sagt Jan Abele und guckt aus dem Fenster des Cafés Flamant, Hohe Bleichen. "Eine andere Stadt kennenzulernen war für mich keine Verlockung. Ich war immer totaler Lokalpatriot." Dennoch ging er wegen eines guten Jobangebots für zwei Jahre nach München. Seit wenigen Wochen ist der 36-Jährige nun wieder zurück in seiner Heimatstadt - "und jetzt vermisse ich München plötzlich: die schönen Berge, das gute Bier, das Lebensgefühl insgesamt ..."

Zwar sei das Wetter immer schlechter gewesen als im Norden ("Warte erst einmal den Sommer ab" wurde zu einem geflügelten Wort). Aber die Bayern fand der Redakteur irgendwie entspannter. "Diese Angewohnheit, am Sonnabendmittag mit Freunden bei der Maß im Brauhaus zu sitzen, fand ich so gemütlich." Gern erzählt Jan Abele die Anekdote von seinem Autounfall (noch mit Hamburger Kennzeichen), bei dem er sich fast mit einem Münchner geprügelt hätte, und am Ende trug der Mann ihm sein Nummernschild hinterher mit den Worten "Hier, des hoben' s vergessen."

"Die Münchner motzen dich erst an, und dann laden sie dich in den Biergarten ein", erzählt Abele. In Hamburg bleibt er den bayerischen Biersorten treu: "Neulich habe ich einen Supermarkt am Grindel entdeckt, der Münchner Augustiner Bier verkauft!"