Langsamer fahren auch auf dem Harvestehuder Weg und der Osterstraße?

Hamburg. Diese Nachricht wird viele Eltern und Kinder in Hamburg freuen, aber sicherlich auch manche Autofahrer ärgern: Die Zahl der Tempo-30-Zonen in der Hansestadt soll deutlich ausgebaut werden. Bis zu 250 Straßen könnten zu den bereits rund 700 Langsamfahrstellen hinzukommen.

Die sieben Bezirke haben jetzt ihre Vorschlagslisten bei der zuständigen Stadtentwicklungsbehörde eingereicht. Auf den Plänen stehen auch Teile von Hauptverkehrsstraßen wie die Osterstraße, der Harvestehuder Weg oder die Heilwigstraße.

Schon in ihrem Koalitionsvertrag hatten die in Hamburg regierenden CDU und GAL die Einrichtung neuer Tempo-30-Zonen vereinbart. Helma Krstanoski, Sprecherin der Stadtentwicklungsbehörde, sagte: "Wir gehören bereits bundesweit zu den Vorreitern bei den Tempo-30-Zonen. Dazu gehören etwa 50 Prozent des Straßennetzes. Die Verkehrsberuhigung wird weiterhin ein wichtiges Thema in der Hansestadt sein."

Die Innenbehörde und die Hochbahn haben jetzt bis Ende August Zeit, ihre Stellungnahmen zu den vorgeschlagenen Straßen abzugeben: "Danach werden wir dann gemeinsam mit den Beteiligten prüfen, bei welchen Straßen es sinnvoll ist, eine Tempo-30-Regelung einzuführen. Bis zum Herbst gibt es erste Entscheidungen", sagte Krstanoski.

Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der eine Kleine Anfrage an den Senat zu den geplanten Tempo-30-Zonen gestellt hatte, sieht Probleme bei der Realisierung: "In fast jeder Dritten der vorgeschlagenen Straßen verkehren Busse. Sie zu Tempo-30-Zonen zu erklären dürfte beim Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und den Busunternehmen auf wenig Gegenliebe stoßen." Er wäre, so Buschhüter, nicht überrascht, wenn am Ende etliche der vorgeschlagenen Straßen vom HVV und den Behörden als ungeeignet verworfen würden.