Ein großer Kreis von Freunden und Verehrern trauert um die Hamburgerin Gisela L'Arronge. Die einstige Sängerin der Nachkriegsjahre und Frau des Konditors Paul L'Arronge starb am Freitag um ein Uhr morgens nach kurzer schwerer Krankheit im UKE.

"Gisi", wie sie von ihren Freunden genannt wurde, war im Mai 84 Jahre alt geworden.

L'Arronge - die legendäre Konditorei mit diesem Namen in der Dammtorstraße 13 gegenüber der Staatsoper - war wie ein Knotenpunkt der Berühmten, Bewunderten und Schönen. Wo auch immer zwischen München und Berlin sie sich trafen, hieß die nächste Verabredung: "Adieu! Und bis bald bei L'Arronge!"

Gisi und Paul waren ein ideales Gastgeber-Paar. Noch lagen die Schatten des Zweiten Weltkrieges über der Stadt, als die Schlagersängerin und ihr Konditor das Café zu einem der beliebtesten Treffpunkte für die Hamburger machten. Fußball-Idol Uwe Seeler erinnert sich: "Jedes Wochenende bummelten meine Eltern und ich über den Jungfernstieg, und dann kehrten wir bei L'Arronge ein." Damals waren der einstige Boxweltmeister Max Schmeling und seine Frau Anny Ondra schon Stammgäste bei Paul und Gisi. Der Kreis der Prominenten wurde immer größer. Bald verwandelte sich das Café zu einem Salon großer Namen - zum Hamburger Salon. Es waren die großen Namen des Films, der Bühne, der Musik und der Medien: Maria Callas, Alain Delon und Romy Schneider, der Verleger Axel Springer, Heinz Rühmann, Grethe Weiser, Ilse Werner und Zarah Leander. Gisela L'Arronge hat immer ein großes Herz für alle gehabt, die sie über Jahrzehnte begleitet hat. Sie war immer zur Stelle, wenn andere in Not gerieten.

Gisis Herz hat aufgehört zu schlagen. Was bleibt, sind die schönen Erinnerungen.