Vera Altrock fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Silke Roca

Silke Roca dreht den Spieß um: Anstatt sich zum Kaffee einladen zu lassen, spendiert sie eine Runde Latte Macchiato: "Wir haben so ein nettes Café gegenüber, da pendele ich sowieso den ganzen Tag hin und her." Sehr nachbarschaftlich sei es in Alsterdorf und die Schauspielerin froh darüber, ein Teil dieses Viertels zu sein. Seit fünf Jahren lebt sie in Winterhude. "Irgendwie hat mich der Zufall hierher gespült", sagt sie. Als Schauspielerin sei sie so viel unterwegs, da sei es schön, auch ein "künstlerisches Zuhause" zu haben. Seit eineinhalb Jahren finden an der Alsterdorfer Straße 15 im "Echtzeit"-Studio Ausstellungen und Theateraufführungen mit Wohnzimmer-Atmosphäre statt. "Ich freue mich so, dass wir es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten schaffen, Theater zu machen", sagt Silke Roca. Wir, das sind sie und der Schauspieler Peter G. Dirmeier - "mein Bühnenpartner". Wenn gegenüber im Café "Same same" Fußballübertragungen (HSV und St. Pauli) gezeigt werden, binden die beiden das gern in ihre Stücke ein. Wir sagen dann: "Keine Sorge, Sie verpassen schon nichts. Gerade steht es 1:0 für soundso."

Überhaupt sei Sport eine wichtige Inspirationsquelle: "Wie gut, dass die Bundesliga wieder startet. Im Sport gibt es ja auch eine Menge Dramatik und tragische Figuren, wie zum Beispiel den Fußballspieler Zinédine Zidane. Frankreich liebt solche tragischen Helden, wir dagegen haben ihn eher verteufelt." Und auch Michael Schumachers Schicksal interessiert sie. "Ich finde es schade, dass er durch seinen Unfall nicht wieder in den Rennsport zurückkehrt." Den Menschen hinter dem Image zu entdecken, findet die Schauspielerin sehr spannend. "Aber es gelingt einem nicht immer."